Marc Bartl | 23. März 2012 um 09:03
Thomas Gottschalks "Gottschalk live" sahen an diesem Donnerstag nur knapp über eine Million Zuschauer
Nach der ARD hat nun auch Thomas Gottschalk dem Zeitungsbericht der "Welt" über ein mögliches Aus von "Gottschalk Live" widersprochen: ARD-Programmdirektor Volker Herres habe ihm nochmals versichert, dass er hinter der Sendung stehe, so Gottschalk gegenüber "Bild.de". Außerdem habe Herres ihm erneut versichert, dass es weitergehe, wenn sich bis Ende April die inhaltliche Qualität verbessere und es bei den Quoten wieder einen Aufwärtstrend gebe. Laut Gottschalk ist Herres klar, dass "Gottschalk Live" in vier Wochen nicht auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 10% kommen könne. Herres habe ihm gesagt, dass das in der ARD auch niemand verlange. Gottschalk weiter: "Ich habe keinen Anlass, an dieser Zusage des Programmdirektors zu zweifeln und werde alles geben, um die Ziele zu erfüllen. Gottschalk mache die Sendung "endlich großen Spaß", den will er sich durch das "Durchstechen von Falsch- und Halbwahrheiten" nicht nehmen lassen. Er sei Entertainer, kein Hinterzimmer-Akteur.
Volker Herres sagte über sein Gespräch mit Gottschalk zu "Bild.de": "Ich habe ihn erinnert, dass unser Ziel mindestens 10% sind und es jetzt rasch einen starken Trend nach oben geben muss. Ansonsten tue sich die ARD bei einer Entscheidung über die Fortsetzung der Sendung schwer." Hintergrund: Am Montag dieser Woche hat eine der regelmäßigen Schaltkonferenzen der ARD-Intendanten stattgefunden. Neben anderen Themen wurde dabei unter anderem über das Format "Gottschalk Live" gesprochen, das ja seit eben diesem Montag auch weiter entwickelt wird. Dabei soll anders als in einem Artikel der "Welt" angedeutet, keine Entscheidung getroffen worden sein, die Sendung "Gottschalk Live" zu beenden und von dem vertraglich vorgegebenen Sonderkündigungs Gebrauch zu machen, stellte die ARD an diesem Donnerstag klar (kress.de vom Donnerstag 22. März 2012).
Bei der der Redaktion von "Gottschalk Live" liegen angesichts der Spekulationen angeblich die Nerven blank: Der "Münchner Merkur" zitiert den verantwortlichen Redakteur Carsten Wiese mit den Worten: Es mache ihn "traurig und wütend", wie manche in der ARD mit Thomas Gottschalk umgingen. "Keiner redet die Quote schön, aber man sollte dem Format doch die Chance geben, sich nach dem Relaunch zu entwickeln."
Ein Aufschwung ist zumindest in dieser Woche nicht in Sicht: Am Dienstag sahen 1,21 Mio Zuschauer "Gottschalk Live", am Mittwoch 1,22 Mio - in beiden Fällen waren das weniger als 5% Marktanteil. Am Donnerstag schalteten nur noch 1,06 Mio (4,2%) ein.
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