"Darmstädter Zeitung" erscheint als "Darmstädter Tagblatt"

Namensänderung noch vor dem Start: Wegen eines Rechtsstreits mit dem Echo erscheint am 19. September nicht die "Darmstädter Zeitung" sondern das "Darmstädter Tagblatt". Die Zeitung, an der sich auch "Focus"-Gründer Helmut Markwort beteiligt, wird von der MP:M Marktplatz Medien GmbH & Co. KG (MPM) zunächst als Wochen- und Gratis-Zeitung herausgegeben.

Melanie Melzer | 16. September 2013 um 15:17

Namensänderung noch vor dem Start: Wegen eines Rechtsstreits mit dem Echo erscheint am 19. September nicht die "Darmstädter Zeitung" sondern das "Darmstädter Tagblatt". Die Zeitung, an der sich auch "Focus"-Gründer Helmut Markwort beteiligt, wird von der MP:M Marktplatz Medien GmbH & Co. KG (MPM) zunächst als Wochen- und Gratis-Zeitung herausgegeben.

Mit dem Erscheinen des "Darmstädter Tagblatts" wird der Rechtsstreit mit dem Verlag des "Darmstädter Echos" vor dem Landgericht Frankfurt beendet, so Ulrich Diehl, MPM-Geschäftsführer. MPM hatte Mitte Mai angekündigt, zum 19. September in Darmstadt mit der Gratiszeitung "Darmstädter Zeitung – DAZ" auf den Markt zu kommen. Seit einigen Wochen veröffentlicht der Verlag des "Darmstädter Echo" selbst in seinem Anzeigenblatt "Süwo lokal" Seiten mit dem Titel "DAZ-Darmstädter Zeitung".

"Dagegen sind wir juristisch vorgegangen", so Diehl. "Vor dem Landgericht Frankfurt wurde ein Vergleich getroffen, dass weder Echo noch Marktplatz Medien die Bezeichnung 'DAZ Darmstädter Zeitung' dauerhaft führen dürfen. Da Bestandteil des Vergleichs gleichzeitig die Verwendungsfreiheit für den Titel des 'Darmstädter Tagblatt' für uns war, greifen wir nun natürlich gerne auf den traditionsreichen Namen Darmstädter Tagblatt zurück."

Auflage von über 92.000 Exemplaren

Als eine der ältesten Zeitungen Deutschlands wurde das "Darmstädter Tagblatt" 1986 eingestellt. Neu für den Werbemarkt in Südhessen ist künftig die gleichzeitig gegründete "Marktplatz Südhessen Kombi", die im Verbund mit 20 angrenzenden Anzeigenblättern und lokalen Abozeitungen eine wöchentliche Auflage von über 540.000 Exemplaren erreicht.  Das "Darmstädter Tagblatt" alleine kommt auf eine Auflage von über 92.000 Exemplaren. "Bereits mit der ersten Ausgabe am 19. September sind wir im positiven Deckungsbeitrag", so Diehl. "Kunden wie Segmüller, Mann Mobilia, Media Markt, Saturn, Mercedes und viele regionale Kunden sind mit dabei." Dazu habe auch Herausgeber Horst Vatter, der Gründer des ersten Anzeigenblattes "Blitz Tip" in Deutschland beigetragen. "Ohne ihn wäre die Gruppe der drei Weisen aus der deutschen Medienlandschaft Klaus Jürgen Hoffie, Helmut Markwort und Horst Vatter, nicht in Darmstadt zusammengekommen", so Diehl.

Finanziert wird die neue Gratiszeitung durch Anzeigen. Die Wochenzeitung basiert auf der "Zeitung für Darmstadt", die seit anderthalb Jahren monatlich mit dem Schwerpunkt Kultur erschien. Deren Macher, der Fotografenmeister Arthur Schönbein und die Journalistin und Mediengestalterin Sandra Russo, sind mit in die neue Marktplatz Medien GmbH eingestiegen sind und werden dort mit einer erweiterten Redaktion wesentlich an der neuen Wochenzeitung mitwirken.

Historie: Das "Darmstädter Tagblatt" war seit 1738 zunächst als "Darmstädter Frag- und Anzeigungs- Blättgen" wöchentlich erschienen. 1874 wurde die Zeitung in "Darmstädter Tagblatt" umbenannt und kam später als Tageszeitung auf den Markt. 1986 übernahm das "Darmstädter Echo" das Tagblatt und stellte es nach wenigen Monaten ein, nachdem die Zeitung zuvor 248 Jahre lang erschienen war.

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