Sieben europäische Zeitungen gründen LENA

Sieben Zeitungstitel aus sechs europäischen Ländern haben sich im Verbund Leading European Newspaper Alliance (LENA) zusammengeschlossen. Ziel sei es die "journalistischen Kompetenzen zu bündeln und Qualitätsjournalismus in Europa zu fördern".

Melanie Melzer | 10. März 2015 um 13:06

Sieben Zeitungstitel aus sechs europäischen Ländern haben sich im Verbund Leading European Newspaper Alliance (LENA) zusammengeschlossen. Ziel sei es die "journalistischen Kompetenzen zu bündeln und Qualitätsjournalismus in Europa zu fördern".

Gründungsmitglieder sind "Die Welt" aus Deutschland, "El País" aus Spanien, "La Repubblica" aus Italien, "Le Figaro" aus Frankreich, "Le Soir" aus Belgien sowie "Tages-Anzeiger" und "Tribune de Genève" aus der Schweiz. Javier Moreno, früherer Chefredakteur von "El País", wird erster Direktor des Verbundes.

"Diese Allianz wird zu einer wirklich tiefgreifenden Transformation unserer Zeitungen durch die Erstellung von Inhalten sowie digitale wie wirtschaftliche Entwicklungen beitragen, die sonst nicht möglich gewesen wären – zum Nutzen unserer Leser auf dem gesamten Kontinent", sagt Javier Moreno.

LENA will u.a. die europaweite öffentliche Meinungsbildung stärken, heißt es in einer Mitteilung. Die Mitglieder teilen gemeinsame Werte in Bezug auf die Bedeutung von Qualitätsjournalismus für die Struktur offener und demokratischer Gesellschaften als Grundlage für wirtschaftlichen Fortschritt und soziale Gerechtigkeit. Die Allianz soll für ihre Mitglieder einen redaktionellen, technologischen und wirtschaftlichen Vorsprung sicherstellen und wird dafür "passende Kooperationspartner" wählen.

Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist auch die Entwicklung und der Austausch redaktioneller Inhalte. So wird jedes Mitglied ausgewählte Artikel auf einer gemeinsamen Plattform zur Verfügung stellen, welche die anderen Mitglieder je nach Bedarf nutzen können. Zusätzlich sollen Interviews, Features und Kommentare speziell für die zeitgleiche Veröffentlichung in allen LENA-Publikationen erstellt werden.

Außerdem werden die LENA-Mitglieder künftig gemeinsame digitale Entwicklungsmaßnahmen umsetzen und ein Personal-Austauschprogramm aufbauen. Dieses Programm soll Journalisten wie auch anderen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, die Arbeit bei anderen Zeitungen kennenzulernen und dadurch ihre Kompetenzen zu erweitern.

LENA soll auch zum europaweiten Ideenaustausch beitragen, heißt es weiter in der Mitteilung. Geplant ist, Experten und Entscheider aus Politik und Wirtschaft bei Events zusammenbringen, die sich mit zentralen Themen der Entwicklung Europas befassen.

Der Verbund steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

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