Paul-Josef Raue hört Ende Oktober als Chefredakteur auf

Paul-Josef Raue beendet seine Tätigkeit als Chefredakteur bei der "Thüringer Allgemeine" zum 31. Oktober 2015. Der 65-Jährige hatte diese Aufgabe 2009 übernommen und verlässt nun die Tageszeitung, die zur Funke Mediengruppe gehört. Ganz geht er aber doch nicht:

Marc Bartl | 24. August 2015 um 16:00

Paul-Josef Raue

Paul-Josef Raue beendet seine Tätigkeit als Chefredakteur bei der "Thüringer Allgemeine" zum 31. Oktober 2015. Der 65-Jährige hatte diese Aufgabe 2009 übernommen und verlässt nun die Tageszeitung, die zur Funke Mediengruppe gehört. Manfred Braun, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe, würdigt Raue als "ein leuchtendes Beispiel für seriöse Recherche, unbedingte Lesernähe und einen Journalismus, der als unabhängige Instanz die Mächtigen kontrollieren und die Demokratie stärken will". Paul-Josef Raue habe einmal gesagt, Journalismus sei ein Beruf, für den man brennen müsse. Genau das tue er, so Braun, Der studierte Philosoph Paul-Josef Raue stand nicht nur an der Spitze vieler regionaler Titel ("Oberhessische Presse", Marburg; "Frankfurter Neue Presse", Frankfurt/Main; "Magdeburger Volksstimme", Magdeburg; "Braunschweiger Zeitung", Braunschweig; "Thüringer Allgemeine", Erfurt), sondern trat auch als Zeitungsgründer (E"isenacher Presse") in Erscheinung. Gemeinsam mit Wolf Schneider hat er das "Neue Handbuch des Journalismus" veröffentlicht, das zu den Standardwerken der Branche zählt.

Herzenssache Lokalberichterstattung

Die Lokalberichterstattung lag und liegt Paul-Josef Raue besonders am Herzen: Auf Tuchfühlung zu den Menschen vor Ort zu gehen und gleichzeitig die Exzellenz in den Lokalteilen zu fördern, gehöre für Raue zum täglichen Geschäft, hebt Funke hervor. Raue habe Leser in ihrem persönlichen Alltag abgeholt und ihnen ein Forum zur Meinungsäußerung geboten. Fürs einen Einsatz erhielt Paul-Josef Raue zahlreiche Journalistenpreise - zum Beispiel viermal die von der Konrad-Adenauer-Stiftung vergebene Auszeichnung "Deutscher Lokaljournalistenpreis". Zuletzt gewann er diese mit der Thüringer Allgemeine für die "Treuhand-Serie" 2013. Bei der "Braunschweiger Zeitung" wurde er für das Konzept der Bürgerzeitung prämiert. Bei diesem Funke-Titel war er von 2001 bis 2009 als Chefredakteur tätig.

Raues neue Rolle bei Funke

"Mit Paul-Josef Raue verlässt eine wichtige Persönlichkeit unser Haus. Dennoch sind wir auch etwas glücklich. Denn er geht nicht ganz", sagt Michael Wüller, Geschäftsführer bei Funke. So soll Raue zukünftig bei der Weiterentwicklung der Journalistenausbildung innerhalb des Medienhauses eine "prägende Rolle" übernehmen. Verabschiedet wird Paul-Josef Raue im Herbst dieses Jahres mit einem Symposium zur Zukunft des Journalismus.

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