"Habe keine Kandidatur behindert"

Der scheidende DJV-Vorsitzende Michael Konken (Foto) hat Vorwürfe des früheren Funktionärs Hans Werner Conen zurückgewesen, dessen Kandidatur für den Chefposten der größten deutschen Journalistengewerkschaft behindert zu haben.

2. November 2015 um 06:02

Noch-DJV-Chef Michael Konken

Der scheidende DJV-Vorsitzende Michael Konken hat Vorwürfe des früheren Funktionärs Hans Werner Conen zurückgewesen, dessen Kandidatur für den Chefposten der größten deutschen Journalistengewerkschaft behindert zu haben. "Ich kann gar keine Kandidatur verhindern", sagte Konken kress.de am Sonntagabend in Fulda am Rande des DJV-Bundeskongresses. Hans Werner Conen tritt am Montagvormittag gegen das bisherige Vorstandsmitglied Frank Überall und den Berliner Journalisten Alexander Fritsch, derzeit Vorsitzender des JVBB, an. Konken gibt sein Amt an der Spitze des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) nach zwölf Jahren auf. Jedes DJV-Mitglied könne bis kurz vor der Wahl seine Bewerbung anmelden, sagte Konken. Daran könne er niemanden hindern. In einer Presseerklärung des DJV am Sonntag fehlte jeglicher Hinweis auf die Kandidatur Conens. DJV-Sprecher Hendrik Zoerner sagte dazu, er habe erst nach Fertigstellung der Erklärung von Conens Absichten erfahren. Conen widersprach, betonte gegenüber kress.de, dass er bereits am 5. Oktober seinen Anspruch auf das Amt angemeldet und die Kandidatur am 29. Oktober bekräftigt zu haben. Er wisse bis jetzt nicht, ob er überhaupt offizieller Kandidat sei. Konken wies außerdem Vorwürfe Conens zurück, ihn mit Nazi-Methoden behandelt und seine Sicherheit beeinträchtigt zu haben. "Im Übrigen ist meine persönliche Sicherheit nicht gewährleistet, nachdem unter Ihrer Verantwortung schon früher ein Schläger aus dem Nazi-Milieu gedungen wurde, um mir den Zutritt zu einer DJV-Veranstaltung unter Gewaltandrohung zu verwehren; die Gefahr ist akut, weil Ihnen als Herausgeber einer DJV-Neuauflage des "Stürmer/Pranger" eine Wiederholung zuzutrauen ist", schrieb Conen in einem Brief, der auch unserer Redaktion vorliegt. von Volker Warkentin, derzeit Fulda

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