Plus 33% zum Vorjahr: Die Paid-Content-Umsätze deutscher Pressemedien steigen

Markus Schöberl, Herausgeber von pv digest, präsentiert Zahlen zum Paid-Content-Markt in Deutschland. Demnach haben Publisher mit ihren E-Paper, Paywall- und App-Angeboten 2020 mehr als 700 Millionen Euro Umsatz gemacht. Wie das Plus von 33% zum Vorjahr zustandekommt.

Marc Bartl | 13. Januar 2021 um 11:00

pv digest-Herausgeber Markus Schöberl

Die Paid Content-Umsätze deutscher Pressemedien mit digitalem Publikumsjournalismus sind in den vergangenen 12 Monaten um ein Drittel gewachsen. Das Plus von 33% zum Vorjahr entspricht einem Umsatzwachstum von 176Mio Euro. Das ist das Ergebnis der jüngsten Markteinschätzung von pv digest. "Dieser Zuwachs beruht vor allem auf Mengensteigerungen. 2020 haben einige Titel, die vorher noch ausschließlich gratis nutzbare Websites betrieben hatten, eine Paywall eingerichtet. Die Absatzmengen für reine E-Paper-Abos und auch für zusätzlich zu einem Printabo verkaufte E-Paper sind gestiegen. Und branchenweit dürfte sich die Anzahl der Abos für den Zugriff auf Inhalte hinter einer Web-Paywall mehr als verdoppelt haben - nicht zuletzt dank des vielfach thematisierten 'Corona-Booms'", so Markus Schöberl, Herausgeber von pv digest. Von jährlich 702 Mio Euro Umsatz mit Paid Content-Angeboten entfällt Schöberls Berechnungen zufolge "nach wir vor weniger als ein Drittel auf Angebote von Zeitschriftenverlagen bzw. zeitschriftenähnlichen, das heißt nicht tagesaktuellen Digital-only-Angeboten". Immerhin sei dieser Anteil aber um 2%-Punkte gewachsen. Ein knappes Fünftel der Gesamtsumme resultiere aus den Bezahlangeboten der überregionalen Tageszeitungen außer Bild. "Bild allein dürfte mittlerweile über 40Mio Euro jährlichen Endkundenumsatz mit seinen digitalen Bezahlangeboten erwirtschaften, rund 6% des gesamten Paid Content-Umsatzes in Deutschland", erklärt Schöberl. Der Anteil von Bild an den gesamten Paid Content-Umsätzen habe sich damit nicht verändert. Methodischer Hinweis: Wie auch in den vorangegangenen Erhebungen von pv digest sind die Umsatzwerte als fiktive Jahreswerte zu lesen, die sich aus den mit Datenstand November bekannten Umsätzen eines durchschnittlichen aktuellen Monats errechneten. Eine solche Kennzahl sei für schnell wachsende Märkte sinnvoll. Im Startup-Bereich sei sie unter dem Begriff 'Run Rate' verbreitet. Tipp: Weitere Informationen zur Erhebungsmethode und weitere Analysen zu den Bewegungen im Markt unterhalb dieser Gesamtsummen finden Sie in pv digest #1/2021.

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