Werberat: Wie sich Black Lives Matter in den Beschwerden bemerkbar macht

Der Deutsche Werberat hat 2020 deutlich mehr Beschwerden zu Diskriminierung von Personengruppen in der Werbung behandelt. Großen Einfluss hat die Black Lives Matter-Bewegung.

Marc Bartl | 25. März 2021 um 10:36

Katja Heintschel von Heinegg, Geschäftsführerin des Deutschen Werberats

Bernd Nauen, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft

Der Deutsche Werberat führte in seiner Jahresbilanz laut einen dpa-Bericht aus: "Hier spiegelte sich die Debatte im Zuge der 'Black Lives Matter' Bewegung wider, mit der eine höhere Aufmerksamkeit und Sensibilisierung für Werbesujets, die verschiedene Ethnien abbilden, einherging." In der Kategorie Diskriminierung von Personengruppen prüfte das Gremium demnach 66 Fälle, 2019 waren es 45. Unter dem Motto "Black Lives Matter" gab es im vergangenen Jahr nach der Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA in vielen Ländern Demonstrationen gegen Rassismus. Es folgten viele Debatten zu Alltagsrassismus, auch in Deutschland. Der Werberat prüfte 2020 insgesamt 498 Beschwerdefälle und damit etwas weniger als 2019 mit 514. Insgesamt beschwerten sich 1343 Personen oder Institutionen bei der Selbstkontrolleinrichtung. Für einen Teil der Beschwerden ist der Rat nicht zuständig. An den Werberat kann man sich wenden, wenn man Werbung für unangemessen hält. Das Gremium erteilte 12 öffentliche Rügen (2019: 13). Sie betrafen in der Mehrheit sexistische Werbung. Hintergrund: "Träger der Selbstkontrolleinrichtung sind die gegenwärtig 43 im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW zusammengeschlossenen Organisationen der werbenden Wirtschaft, des Handels, der Medien, der Kommunikations- und Mediaagenturen, der Forschung sowie der Werbeberufe. Damit wird der Deutsche Werberat von allen relevanten Wirtschaftszweigen der Werbung in Deutschland getragen."

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