Guido Schneider | 7. Juli 2021 um 11:50
Andreas Müller, CEO des Medienhauses Aachen
Auszug aus dem aktuellen kress pro-Case:
Die Abhängigkeit der Publisher von Google ist fast schon sprichwörtlich. Ohne die marktbeherrschende Suchmaschine würde vielen News- und Entertainmentangeboten ein beträchtlicher Anteil ihres Traffics fehlen. Folglich müssen Medienhäuser vieles, was Google bei seiner Suchmaschine ändert, sehr ernst nehmen, weil es die Performance ihrer Webangebote beeinträchtigen kann. Nun gibt es wieder so einen Hab-achtMoment: Mitte Juni hat der Internetgigant damit begonnen, seinen Ranking-Algorithmus zu ändern, nach dem die Treffer bei den Suchergebnisseiten angezeigt werden. Mit der Einführung der sogenannten Core Web Vitals (Definition siehe Kasten Seite 32) will Google all jene Seiten in der Suche aufwerten, die eine "hervorragende Nutzerfreundlichkeit" aufweisen, wie der Konzern im April in seinem Search-Central-Blog bekanntgab.
Sie sollen künftig besser ranken, wenn ihre Ladezeit möglichst kurz und ihr Leseerlebnis möglichst ruckelfrei auf mobilen Endgeräten möglich ist, und zwar in allen Browsern, nicht nur bei Google Chrome. Webseiten, die die neuen Vorgaben der Core Web Vitals jedoch nicht erfüllen, ansonsten aber zum Beispiel relevante Informationen liefern, will Google dennoch weiterhin bei Suchanfragen hoch einstufen. Ein ansprechendes Seitenerlebnis allein kann sich nicht über "großartige, relevante Inhalte" hinwegsetzen, schreibt Google in seinen FAQ zu den Core Web Vitals. Schließlich stellen diese nur drei von mehreren Hundert Rankingfaktoren dar.
So wichtig die Einschränkung des Internetgiganten auch ist - sie sollte Publisher nicht in falscher Sicherheit wiegen, vor allem dann nicht, wenn ihre News-Angebote starker Konkurrenz ausgesetzt sind. So stellt Google in seinen FAQ fest, dass Core-Web-Vitals-Muffel durchaus etwas zu verlieren haben: "Existieren mehrere Seiten von ähnlicher Qualität und ähnlichem Inhalt, dürften jene Seiten besser performen, die die bessere Page Experience bieten." Immerhin lässt Google den Publishern noch etwas Zeit, sich auf die Core Web Vitals einzustellen. Diese will der Konzern im Verlauf des Sommers sukzessive einführen, erst ab Ende August wird das Update in vollem Umfang von den Systemen übernommen. Wer bis dahin noch Optimierungen an seiner Website vornimmt, soll laut Google dadurch keine Nachteile im Ranking erhalten.
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Wie sich das Medienhaus Aachen und andere auf die Algorithmus-Änderung von Google vorbereiten, um keine Reichweite zu verlieren. Wie Publisher mit Core Web Vitals umgehen sollten. Lesen Sie den kompletten Case in kress pro - jetzt neu in unserem Shop.
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