Die reichsten Verleger 2021

Insgesamt haben es zehn Verleger oder Verlegerfamilien in die traditionelle Manager-Magazin-Reichstenliste geschafft. Fast alle Vermögen der Medienunternehmer sind offenbar zuletzt gestiegen.

Markus Wiegand | 29. Oktober 2021 um 11:45

Christoph Mohn, Bertelsmann: Mit einem geschätzten Familienvermögen von 4,5 Mrd. Euro die Nummer eins in der Medienbranche. (Foto: Bertelsmann)

Vermögens-Ranking (Quelle: Manager Magazin)

Die Liste führt traditionell das Manager Magazin, die Zahlen basieren auf Schätzungen der Redaktion. Dabei fällt auf, dass traditionelle Medienunternehmer in der Gesamtliste mit 500 Namen nur wenig vertreten sind. Familie Mohn (Bertelsmann) erreicht als Nummer eins aus der Medienbranche gerade einmal Platz 44 im Ranking. Zum Vergleich: Auf Platz eins liegen Stefan Quandt und Susanne Klatten (BMW, Altana, SGL Carbon) mit einem geschätzten Vermögen von 34,2 Mrd. Euro. Weniger bekannt ist, dass Stefan Quandt auch einen Berührungspunkt zum Mediengeschäft hat. Er sitzt im Aufsichtsrat der FAZ. Ein Verleger, der seinen Reichtum nicht dem Journalismus verdankt, findet sich als Sonderfall ebenfalls im Reichsten-Ranking. Das Vermögen von Bernd Förtsch, Verleger des Anleger-Magazins „Der Aktionär“ (Börsenmedien AG), schätzt das Manager Magazin auf rund 700 Millionen Euro, was Platz 265 der Liste entspricht. Förtsch hält als Investor Beteiligungen an Fintech und Solarunternehmen. Zudem finden sich fünf ehemalige Verlegerfamilien auf der Liste, die sich vom Verlagsgeschäft getrennt haben: Familie Jahr (vormals Gruner + Jahr: 2 Mrd. Euro), Elke Burda (vormals Burda-Verlag: 0,9 Mrd. Euro), Familie Martin Brost (vormals Funke Mediengruppe: 0,8 Mrd. Euro), Erben Franz Burda (vormals Burda-Verlag: 0,6 Mrd. Euro) und Familie Gruner (vormals Gruner + Jahr: 0,5 Mrd. Euro). Um es auf die Liste der 500 größten Vermögen in Deutschland zu schaffen, setzte die Redaktion einen Wert von 390 Millionen Euro an. Gut möglich, dass dabei einige Namen fehlen. So sahen die Kollegen der Welt-Gruppe, die im vergangenen Jahr die Reichstenliste des eingestellten Magazins Bilanz fortführten, Dirk Ippen (Ippen-Verlagsgruppe) bei einem Vermögen von 450 Millionen Euro. Dieter von Holtzbrinck (DvH Medien) wurde auf rund 400 Millionen Euro taxiert. In diesem Jahr erscheint in der Welt-Gruppe keine Reichstenliste, man hat das Format eingestellt. Hier die Übersicht:

  1. Familie Mohn, Bertelsmann 4,50 Mrd. Euro
  2. Friede Springer/Mathias Döpfner, Axel Springer 4,00 Mrd. Euro
  3. Familie Hubert Burda, Hubert Burda Media 4,00 Mrd. Euro
  4. Yvonne, Mirja, Saskia und Nicola Bauer, Bauer Media Group 3,80 Mrd. Euro
  5. Stefan von Holtzbrinck/Christiane Schoeller, Holtzbrinck-Gruppe 1,80 Mrd. Euro
  6. Dirk Ströer, Ströer Media 0,80 Mrd. Euro
  7. Udo Müller, Ströer Media 0,80 Mrd. Euro
  8. Familie Schaub, Lenk, Wipprecht, Resch und Nagel, Medien Union 0,60 Mrd. Euro
  9. Julia Becker, Nora Marx und Niklas Jakob Wilcke, Funke Mediengruppe 0,45 Mrd. Euro
  10. Axel Sven Springer und Ariane Melanie Springer, Axel Springer 0,40 Mrd. Euro ... Der Artikel stammt aus der aktuellen "kress pro"-Ausgabe 8/2021. Dort erhält man unter anderem exklusive Einblicke in das Datenprojekt "Drive", das wichtige, sehr praxisbezogene Hinweise zum Verkauf von Digitalabos liefert. Zum Beispiel: Welche Themen und Ressorts am besten in Abos konvertieren. Welche Themen Vielnutzer lieben und welche besondere Rolle das Politik-Ressort dabei spielt. Was Manfred Saurerer, Chefredakteur der "Mittelbayerischen Zeitung", aus dem Daten-Projekt gelernt hat. Außerdem erfährt man, wer die 25 Newcomer des Jahres sind und wie sich US-Verlage mit SMS-Diensten neue Einnahmequellen erschließen.
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