28. April 2022 um 10:10
Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien
Der Anteil an Frauen in journalistischen Führungspositionen des Rundfunks in Deutschland ist in den vergangenen drei Jahren gestiegen, doch eine Parität wird nur von wenigen Sendern erreicht. Vor allem im privaten Rundfunk und im Bereich der Sportberichterstattung sind die Zahlen enttäuschend. Das ergab die ProQuote-Studie "Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland? Rundfunk 2021". 2018 ermittelte ProQuote Medien zum ersten Mal in einer großen Studie die Besetzung von Führungspositionen im deutschen Rundfunk. Nun wurden aktuelle Zahlen erhoben und mit der ersten Studie verglichen. "Wir freuen uns, wie weit einige Sender auf ihrem Weg zur Parität gekommen sind. Das ist ein ermutigendes Signal", sagt Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien. Bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten und bei der Deutschen Welle waren 2021 im Durchschnitt knapp 44,7 Prozent der Stellen in der Programm- und Redaktionsverantwortung weiblich besetzt, gewichtet waren es 43,4 Prozent (ohne Arte). 2018 lag der durchschnittliche Anteil noch bei 37,7 Prozent (ohne Arte). Zwei Sender erfüllen die ProQuote-Forderung von 50 Prozent Frauen in Führungspositionen im Bereich der Programm- und Redaktionsverantwortung: der RBB (57,4 Prozent) und die Deutsche Welle (50,8 Prozent). Bis auf den HR (29,4 Prozent) und den SR (36,1 Prozent) erreichen alle öffentlich-rechtlichen Sender laut ProQuote-Zählung einen Frauenmachtanteil von mindestens 40 Prozent. Ranking: Frauenmachtanteile im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und der Deutschen Welle (Rangfolge, Sender, Frauenmachtanteil 2021 (in Prozent), Frauenmachtanteil 2018 (in Prozent)) 1. RBB 57,4 51,0 2. Deutsche Welle 50,8 51,9 3. MDR 48,3 37,5* 4. Radio Bremen 44,1 32,3 5. NDR 44,0 40,1 6. ZDF 43,8 39,4 7. Bayerischer Rundfunk 43,5 35,5 8. WDR 42,2 44,6 9. Deutschlandradio 41,0 24,3 10. SWR 40,4 34,5 11. Saarländischer Rundfunk 36,1 25,6 12. Hessischer Rundfunk 29,4 36,1
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