20. Juni 2022 um 10:43
Gregor Peter Schmitz, Vorsitzender der Chefredaktion des stern,
Die Auszeichnung, die in dieser Woche am Mittwoch, 22. Juni verliehen wird, soll diejenigen glänzen lassen, für die einer der angesehensten Journalistenpreise des Landes da ist: herausragende Journalistinnen und Journalisten, heißt es bei Gruner + Jahr, das jetzt zu RTL Deutschland gehört. Zudem wollen Verlag und Stern ein Gremium berufen, das über die künftige Verwendung des Namens für den Preis und auch für die Henri-Nannen-Schule beratend tätig werde. Dem Gremium sollen sowohl namhafte Journalistinnen und Journalisten als auch Schülerinnen und Schüler der Henri-Nannen-Schule und der RTL Journalistenschule angehören. Auf Basis der Beratung wollen Stern und Gruner + Jahr bis zum Jahresende eine Entscheidung treffen, wie sie in Zukunft verfahren. Der Stern werde sich, wie bereits angekündigt, in der kommenden Woche mit den aktuellen Vorwürfen zu Henri Nannen ausführlich beschäftigen. Gregor Peter Schmitz, Vorsitzender der Chefredaktion des Stern, sagt zu der Vorgehensweise: "In der kommenden Woche sollen die herausragenden publizistischen Leistungen des vergangenen Jahres im Mittelpunkt stehen, nicht die aktuelle Debatte um Henri Nannen, weshalb wir einmalig den Stern Preis vergeben. Danach nehmen wir uns die Zeit für eine ruhige und gewissenhafte Beratung über den richtigen Umgang mit unserem Gründer. Außerdem werden wir uns im kommenden Jahr auch noch einmal intensiver mit den Anfangsjahren des Stern auseinandersetzen. Das ist keine Demontage und erst recht keine Kampagne - es ist eine der Grundtugenden des Journalismus: den Dingen auf den Grund gehen und abgewogen urteilen." Hintergrund: Im Mai hatte ein Beitrag des Rechercheformats "STRG_F" des Norddeutschen Rundfunks (NDR) über bestimmte Details zur Vergangenheit Nannens im Zweiten Weltkrieg eine Debatte in der Medienbranche angestoßen (kress.de berichtete). Der neue Vorsitzende der Stern-Chefredaktion, Gregor Peter Schmitz, schrieb danach in einem Artikel mit der Überschrift "Henri Nannen und wir" über die Flugblätter, diese Bilder seien eklig, sie seien widerlich, sie bedienten vor allem viele antisemitische Klischees. Schmitz schrieb auch: Als Magazin, das Henri Nannen geprägt hat, wolle man sich der Debatte stellen, "ob wir noch kritischer als bisher auf den (komplizierten) Menschen Nannen schauen müssen".
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