Wieder ein Journalist attackiert: Faustschläge gegen Reporter des Bayerischen Rundfunks

Ein Reporter des Bayerischen Rundfunks wurde am Dienstag in München nach einer Corona-Pressekonferenz gewaltsam von einem Mann attackiert. Laut BR traktierte ihn der Täter mit mehreren Faustschlägen an den Kopf.

24. August 2022 um 10:21

Der Angriff geschah laut BR am Dienstagmittag im Anschluss an eine Pressekonferenz des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek, als der 38-jährige Reporter ein Interview mit Zuhörern führte. Der Täter sei nach seinem Angriff von Wachleuten zurückgedrängt worden, habe dem BR-Mitarbeiter aber anschließend auf dem Weg zum Auto aufgelauert und ihn auf dem Marienplatz erneut mit Faustschlägen angegriffen. Er soll den Reporter auch wüst beschimpft und mit dem Satz "Ich vernichte Euch alle" bedroht haben. Die Polizei nahm den Mann schließlich fest. Laut BR ist er dem "äußeren rechten Spektrum" zuzuordnen. Der Reporter hat Anzeige wegen Körperverletzung gegen ihn erstattet.

"Ich verurteile diesen furchtbaren Angriff auf unseren Reporter aufs Schärfste", schreibt BR-Intendantin Katja Wildermuth in Reaktion auf die Attacke. "Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt. Jeder Angriff auf Journalisten ist auch ein Angriff auf die Pressefreiheit."

Am Wochenende ist es bereits in einer anderen Ecke der Republik aus einem anderen Grund zu einer Attacke auf einen Journalisten gekommen: Der Bürgermeister des thüringischen Kurorts Bad Lobenstein ging am Samstag auf einen Reporter der "Ostthüringer Zeitung" los, als der ihn im Gespräch mit einem bekannten Reichsbürger filmte. Der Reporter erstattete Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Bürgermeister Thomas Weigelt hat laut Antenne Thüringen dessen Darstellung mittlerweile widersprochen und eine "Gegenanzeige" erstattet.

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