"Es ist die bitterste Botschaft, die ich hier jemals gepostet habe: Die Emotion Verlag GmbH ist in einer schweren Krise. Ich bin aber davon überzeugt, dass unsere Marke eine Zukunft hat", schreibt Katarzyna Mol-Wolf auf LinkedIn. Was laut der Herausgeberin und Geschäftsführerin zu der Insolvenz geführt hat und wie es nun weitergeht.
Marc Bartl | 3. Juli 2023 um 14:00
Katarzyna Mol-Wolf (Foto: Tina Luther)
Die Emotion Verlag GmbH – Herausgeberin des Frauenmagazins emotion und der Plattform emotion.de – hat beim zuständigen Amtsgericht Hamburg Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb bleibe vorerst bestehen: Zum einen arbeite die Redaktion weiter an der kommenden Print-Ausgabe, zum anderen werde auch das Online-Portal weiter gepflegt, heißt es bei dem Hamburger Medienhaus.
Zu den Gründen heißt es:
"Die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine – gestiegene Papier- und Druckpreise, Inflation, explodierende Energiekosten und rückläufige Anzeigen- und Vertriebserlöse – haben die Liquidität des Unternehmens in eine kritische Lage gebracht."
Herausgeberin und Geschäftsführerin Katarzyna Mol-Wolf gibt sich kämpferisch:
"Wir glauben trotz dieser enorm schwierigen Lage an eine Zukunft von emotion, an die Zukunft unserer Vision: Die Position von Frauen in der Gesellschaft weiter zu stärken, damit sie künftig nicht nur sichtbarer werden, sondern auch gemeinsam Einfluss in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nehmen. Wir haben enorme Möglichkeiten, unzählige Leserinnen und Kundinnen, die uns unterstützen wollen. Wir gehen jetzt mit aller Kraft die nötige Restrukturierung des Unternehmens an und sind überzeugt, gestärkt aus der Insolvenz zurückzukommen."
In einem emotionalen LinkedIn-Video sagt Mol-Wolf, dass sie in den letzten Wochen ein paar Investoren im Stich gelassen hätten, was man aufgrund der Lage natürlich auch irgendwo verstehen könne. Sie selbst habe in den letzten Jahren auch einige Fehler gemacht und sie würde auch heute einige Entscheidungen anders fällen. Aber jetzt gelte es, nach vorne zu gucken.
Mol-Wolf und ihr Team der Emotion Verlag GmbH erwarten jetzt den Beschluss vom zuständigen Gericht über die Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Mol-Wolf studierte Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und promovierte an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Sie hatte verschiedene Funktionen beim Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr inne, bevor sie 2009 ihr eigenes Medienunternehmen Inspiring Network gründete und Chefredakteurin und Herausgeberin der "Emotion" wurde.
Mol-Wolf setzt sich seit Jahren für die Stärkung von Frauenrechten und Frauen in Führungspositionen ein. Sie ist Aufsichtsratsmitglied bei der FAZ, seit 2021 außerdem bei Studio Hamburg/NDR Media.
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