ToFo Media wechselt Dienstleister: Nugg.ad beansprucht Targeting-Standard

 

Der Kampf um den deutschen Targeting-Standard verschiebt sich weiter in Richtung Berlin. Der Dienstleister Nugg.ad gewinnt den Großkunden Tomorrow Focus Media, dem zweitgrößten deutschen Online-Werbeplatzvermarkter, zu dem u.a. die Webseiten von "Focus Online", "Playboy.de", "nachrichten.de" und Holidaycheck gehören.

Der Kampf um den deutschen Targeting-Standard verschiebt sich weiter in Richtung Berlin. Der Dienstleister Nugg.ad gewinnt den Großkunden Tomorrow Focus Media, dem zweitgrößten deutschen Online-Werbeplatzvermarkter, zu dem u.a. die Webseiten von "Focus Online", "Playboy.de", "nachrichten.de" und Holidaycheck gehören.

Nach dem Gewinn der Online-Vermarktungsallianz AdAudience, an der auch Tomorrow Focus Media beteiligt ist, wandert damit folgerichtig ein weiterer Auftrag von Konkurrent AudienceScience (ehemals Wunderloop) zu Nugg.ad. Der Dienstleister ist seit kurzem im vollständigen Besitz der Deutschen Post.

In einer Pressemitteilung, die Nugg.ad am Montag morgen verschickte, heißt es wörtlich: "Nugg.ad etablierte die Lösung des Predictive Behavioral Targeting als deutschen Marktstandard für Zielgruppen-Management." Diese apodiktische Feststellung dürfte man vermutlich bei AudienceScience so nicht akzeptieren. Lange Zeit sah es zumindest so aus, als ob der Hamburger Dienstleister die Nase mit seiner Targeting-Lösung vorne hätte. Nun muss er aufpassen, dass ihm der Konkurrent nicht die Butter vom Brot nimmt.

Die Verwendung des Begriffs "Standard" ist insofern wichtig, weil Targeting an sich beileibe noch kein Standard in der deutschen Online-Werbelandschaft ist. Viele Werbungtreibende und ihre Agenturen setzen weiterhin auf Umfeld-Werbung und nicht die Ansprache von Zielgruppen via Targeting-Techniken. Die Mehrheit der Online-Kampagnen in Deutschland wird noch ohne Targeting ausgeliefert, allerdings verschiebt sich der Marktanteil derzeit.

Laut Nugg.ad-Vorstand Karim H. Attia schließen sich Umfeld-Orientierung und Targeting aber keineswegs aus. Attia sagt laut Pressemitteilung: "Wir haben schon immer betont, dass es keinesfalls die Aufgabe von Targeting ist, Umfelder zu ersetzen. Vielmehr geht es darum, gute Umfelder und hohe Reichweiten durch Targeting zu veredeln und eine höchstmögliche Effizienz für Online-Kampagnen zu erreichen."

Ziel der Targeting-Dienstleister ist es, die werbungtreibende Wirtschaft davon zu überzeugen, ihre Technologien als zwingend nötigen Baustein in der Online-Werbung einzusetzen. Dazu treiben die Unternehmen großen Aufwand. Die größten Fragen zu Targeting sind weiterhin, wie effizient die Techniken tatsächlich sind und ob beim Sammeln von Nutzerdaten die Privatsphäre von Nutzern gefährdet wird. Targeting verwende ausschließlich anonymisierte Daten, betonen Anbieter von führenden Techniken.

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