Wer gelegentlich noch analoges Fernsehen und damit Werbung schaut, wird die Frau, die mit und für Microsoft "ab in die Cloud" geht, langsam hassen. Das ändert natürlich nichts daran, dass die allgegenwärtige Wolke auch auf Burdas Digital-Event DLD11, der am Sonntag startet (das Programm hier), ein großes Thema sein wird. Dort sitzen dann aber nicht nur IT-Gurus wie Amazons Cheftechnologe Werner Vogels auf dem Podium, sondern auch Architekten, Philosophen, Künstler und Hans Magnus Enzensberger, ein veritabler Crossover-Intellektueller.
"Bezeichnend" für den DLD sei das, findet Steffi Czerny, die gemeinsam mit Marcel Reichart das mittlerweile zum Unternehmen gewachsene Großprojekt DLD leitet. "Wissenschaft und Kunst ziehen sich schon seit Leonardo gegenseitig an", sagt Czerny, und verweist auf viele weitere solcher "DLD-Momente", in denen ungewöhnliche Menschen aufeinander treffen und Unerwartetes geschehen kann und soll.
Ob Unerwartetes passiert, wenn Andrew Mason, Gründer des mit 15 Mrd. Dollar bewerteten, erst zwei Jahre alten Schnäppchen-Aggregators Groupon, die Bühne betritt – nicht vorhersehbar. Sicher ist Mason einer der Stars von DLD11. Er wird in einem Panel mit Foursquare-Gründer Dennis Crowley, Marc Samwer (dem er den Groupon-Klon Citydeal abkaufte) und Marissa Mayer von Google auftreten. Keine Frage, dass dort auch ein möglicher Börsengang von Groupon Thema sein wird.
Ist 2011 das Jahr der Rückkehr des Börsengangs? "Eine ganze Reihe von Unternehmen wie Groupon, LinkedIn und natürlich Facebook will in den kommenden zwei Jahren an die Börse gehen", sagt Marcel Reichart. Und natürlich werde beim DLD auch gefragt: "Where’s the money?" Die Bewertung von Internet-Unternehmen habe sich verändert. Reichart: "Vor zwei Jahren wurde Facebook mit 10 Mrd. Dollar bewertet, heute sind es 50 Mrd."
Social Networks seien zur "zweiten großen Kraft im Internet neben Search" geworden: "Es ist akzeptiert, dass das veritable Unternehmen sind, die für reale Wertschöpfung stehen." Ein Stichwort für seine Kollegin Czerny: "Wir haben früher gesagt: Die Welt wird sich verändern. Heute sagen wir: Die Welt hat sich verändert." Enzensberger, bitte übernehmen Sie!
kress berichtet von Sonntag bis Dienstag aus München vom DLD.
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