Zehn Folgen lang sollen sich die Sat.1-Helferlein der Real-Life-Doku "Schmidt & Schmitt - Wir ermitteln in jedem Fall" auf dem Vorabend-Sendeplatz bewähren. Angesichts der miesen Auftaktquoten (nur 470.000 Werberelevante, Marktanteil: 7,1%) - allerdings gegen WM-Fußball - sieht die Zukunft der Testreihe düster aus. Dass Doku-Trash trotzdem funktionieren kann, beweist RTL: Die Kölner wurden mit "Vermisst" und den schwer adipösen Grazien aus dem "Extra Spezial" Tagessieger.
Die Anwältin- und Ermittler-Reihe muss sich mit dem betagten Sat.1-Klassiker "K11 - Kommissare ermitteln" messen. Und die holten auf dem Vorabendsendeplatz noch am vergangenen Freitag mit 570.000 Jüngeren einen Schnitt von 9,0%. Allerdings das auch kein Ruhmesblatt für den Sender.
Die meisten Zuschauer ingesamt (5,34 Mio) und in der Werbezielgruppe (2,37 Mio) bannte Julia Leischik mit ihrer "Vermisst"-Sucherei vor den Schirm. Umso besorgniserregender für RTL, dass nun bestätigt wurde, dass die Tränendrüsen-Expertin (und erfolgreiche Produzentin) schon im Sommer zu Sat.1 wechselt - auch um dort neue Format zu entwickeln.
Auf dem zweiten Platz bei den 14- bis 49-Jährigen landete das Fress-Experiment von RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff, der 2,10 Mio Werberelevante für sein "Extra Spezial: Jenke im Land der 200-Kilo-Frauen" begeistern konnte (22,3%). Vera Int-Veens "Mitprellern auf der Spur" punktete zur besten Sendezeit bei 2,04 Mio Jüngeren (20,6%).
Erwartungsgemäß nicht so recht punkten konnte am Hauptabend Sat.1 mit den Serien-Wiederholungen der beiden Erfolgsformate: "Der letzte Bulle" lockte nur 1,12 Mio Jüngere vom Grill weg (11,3%). Für die Anfangssorgen von "Danni Lowinski" interessierten sich 1,15 Mio Werberelevante (10,4%).
Abgemeldet am Hauptabend: ProSieben
Noch viel größer die Enttäuschung bei den ProSieben-Kollegen: Hier floppte das Primetime-Angebot "Primeval - Rückkehr der Urzeitmonster" mit nur 880.000 jüngeren Fans (8,9%). Und auch die beiden "EUReKA"-Folgen kamen über schwache Marktanteile von 8,6% (21:15 Uhr) bzw. 8,8% (22:15 Uhr) nicht hinaus.
Die Nase vorn hatte dagegen Vox - wenigstens auf der 21:15-Uhr-Schiene: Hier spielte "Criminal Intent - Verbrechen im Visier" dank einer Fangemeinde von 1,12 Mio Jüngeren immerhin einen sehr vorzeigbaren Schnitt von 10,1% heraus.
Ebenfalls deutlich über Senderschnitt schlugen sich die RTL II-Montagabendformate: Der Zuspruch für "Big Brother" schwankte zwischen 7,2% (Vorabend) und 7,4% in der Entscheidungsshow. Das Schicksal der "Teenie Mütter" berührte 770.000 Werberelevante (7,8%).
Ein Schnippchen schlug dem Zweitligisten jedoch der direkte Konkurrent kabel eins, der mit "Godzilla" die Großechse von der Kette ließ (940.000 jüngere Fans, 9,2%).
"Gran Torino" top: ZDF begeistert die Jüngeren mit Hollywood-Hilfe
Beim WM-Sender ARD setzte sich - auf bescheidenerem Niveau, versteht sich - der Erfolgskurs der Frauen-Kicker fort: Die prominente Partie "Mexiko - England" verfolgten ab 18:00 Uhr 3,72 Mio Sportfans, darunter immerhin 980.000 Jüngere (Werbe-Marktanteil: 16,1%).
Schließlich und endlich fand die jüngere Zielgruppe sogar noch ihren Weg zum ZDF: Dort lief um 22:15 Uhr die Free-TV-Premiere des Clint-Eastwood-Meisterstücks "Gran Torino", die sich immerhin 1,22 Mio 14- bis 49-Jährige vorgemerkt hatten. Der Marktanteil dafür: stattliche 15,1%.
Unter'm Strich siegte RTL mit einem Tagesschnitt von 19,5%, vor ProSieben (10,2%) und Sat.1 (9,9%).
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