Der Anteil an Informationen im Fernsehen nimmt ab - bei privaten aber auch bei öffentlich-rechtlichen Sendern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die die Otto Brenner Stiftung vom Medienjournalisten Fritz Wolf durchführen ließ.
Generell sind laut Untersuchung Nachmittag und Primetime die informationsärmsten Zeiten des Tages. Dass dies auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern so sei, widerspreche dem öffentlich-rechtlichen Auftrag. ARD, ZDF und die Dritten dürften "ihre Zuschauer zur Hauptsendezeit nicht allein der Zerstreuung überlassen". Die Studie schlägt vor, dass ARD und ZDF ihren Informationsbegriff erweitern, nicht in Richtung Unterhaltung wie die privaten Sender, sondern in Richtung dokumentarischer Programme. Formen wie Dokumentation, Porträt oder Dokumentarfilm könnten dem "Akualitätshype" etwas entgegensetzen. Dazu bräuchten sie aber deutlich bessere Sendezeiten.
Zu dem neuesten Erfolgsgenre Scripted Reality hält Wolf fest, dass RTL solche Formate mittlerweile als Unterhaltung einstuft. Dennoch würden diese Formate Authentizität vortäuschen und damit die Glaubwürdigkeit der Sender beschädigen.
Hier gibt es die Studie "Wa(h)re Information" als PDF.
Die Otto Brenner Stiftung ist die Wissenschaftsstiftung der IG Metall. Sie verleiht auch seit 2005 den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.
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