Die gemeinsame Onlinevideothek von ARD und ZDF schließt eine Finanzierung über Werbung weiterhin nicht aus. Dies betonte die Justiziarin und Vize-Intendantin des WDR, Eva-Maria Michel (Foto), gegenüber dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).
Starten soll "Germany's Gold", so der Arbeitstitel, 2012. Aufgehängt ist das Projekt, das seit Ende Oktober dem Bundeskartellamt zur Genehmigung vorliegt, bei den kommerziellen Töchtern der Sendeanstalten wie ZDF Enterprises und der WDR Mediagroup.
Schon im April sprach der scheidende ZDF-Intendant Markus Schächter von einer Finanzierung über Gebühr oder Werbung ("Financial Times Deutschland"). Es gehe um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen, so Schächter (kress.de vom 28. April 2011).
Die Onlinevideothek soll Inhalte aus den vergangen 60 Jahren bieten und nicht nur, wie die Mediatheken der Sender, aus den vergangenen sieben Tagen. Rundfunkgebühren, so Michel zum "Handelsblatt", bekäme das Projekt nicht. Daher sei eine Finanzierung über Werbung auch nicht wettbewerbsverzerrend oder "rechtlich und politisch" bedenklich, wie es beispielsweise Tobias Schmid der Bereichsleiter Medienpolitik von RTL, sieht. Die Videothek würde die Inhalte nicht kostenlos bekommen sondern müsse "marktübliche Lizenzen" zahlen, erklärt Michel.
Ein Versuch der Privatsender RTL, ProSieben und Sat.1, eine gemeinsame Videothek aufzubauen, scheiterte diesen Frühjahr am Veto der Wettbewerbswächter (kress.de vom 18. April 2011).
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