Das Video, in dem Jogi Löw in der 22. Minute des Spiels Deutschland gegen Niederlande einen Balljungen foppt, wurde auch in der kress-"Spotschau" tausendfach geklickt. Im Fernsehen entstand der Eindruck eines verspielten, gelösten Bundestrainers, trotz der großen Brisanz der EM-Begegnung. Wie "stern.de" berichtet, fand die Szene aber gar nicht während des Spiels statt, die UEFA führte also mehr als 27 Mio deutsche TV-Zuschauer in die Irre.
Die UEFA, die das TV-Signal für alle Sender herstellt, bestätigte gegenüber "stern.de", dass es sich bei den Aufnahmen um aufgezeichnete Bilder handelt, die vor dem Spiel entstanden sind. Die Szene habe circa 15 bis 20 Minuten vor dem Spiel stattgefunden. "Offensichtlich wurde es von der TV Produktion erst während des Spiels gezeigt", so das UEFA-Statement.
Auch beim ZDF führte der UEFA-"Fehler" für Verwirrung. Als ZDF-Reporter Michael Steinbrecher nach dem Spiel Herrn Löw auf die Szene ansprach, lachte dieser und sagte, dass sei irgendwie vor dem Spiel passiert. Steinbrecher korrigierte: "Nee, nee, da stand es 0:0." Das ZDF sagt nun auf "stern.de"-Anfrage: "Die Bilder kommen von einer Produktionsfirma, die im Auftrag der UEFA arbeitet. Wir haben da keinen Einfluss drauf."
Ob die UEFA diese Bilder in die Live-Übertragung eingebaut hat, um gute Stimmung zu demonstrieren - unklar. Ein Plakat gegen Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland Ukraine, dass zwei Grünen-Abgeordneten während des Deutschland-Spiels präsentierten, blieb den TV-Zuschauern jedenfalls verborgen. Nur ZDF-Kommentator Bela Rethy brachte es zur Sprache.
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