Facebook hat im zweiten Quartal 2012 einen Nettoverlust von 157 Mio US-Dollar geschrieben. Im zweiten Quartal 2011 war es auf Basis des Bilanzierungsstandards US-GAAP noch ein Gewinn von 240 Mio Dollar. Als Grund für den Verlust nennt das soziale Netzwerk, das erstmals seit seinem Börsengang im Mai Zahlen vorlegte, Kosten für Aktien, für die Entlohnung von Mitarbeitern und dafür fällige Steuern. Rechnet man diese Belastungen heraus, ergibt sich ein Nettogewinn von 295 Mio Dollar (non-GAAP), 10 Mio mehr als noch vor einem Jahr.
Nach US-GAAP-Standard verlor Facebook je Aktie 0,08 Dollar, non-GAAP ergibt sich ein Gewinn von 0,12 Dollar je Aktie. Das entsprach den Erwartungen der Analysten ("Marketwatch"). Der Umsatz übertraf die Erwartungen sogar: Erhoffte 1,15 Mrd US-Dollar stehen tatsächlichen 1,18 Mrd Dollar gegenüber. Das sind 32% mehr als im Vorjahresquartal. Der Aktie half das nicht. Sie verlor nachbörslich um 11% und sank auf knapp unter 24 Dollar. An die Börse ging Facebook für 38 Dollar.
1 Mio Dollar täglich mit Sponsored Stories
Mit Werbung setzte Facebook 992 Mio Dollar um, was einem Anstieg von 28% gegenüber dem zweiten Quartal 2011 entspricht. In der Telefonkonferenz erklärten CEO Mark Zuckerberg und COO Sheryl Sandberg, dass das Unternehmen 1 Mio Dollar täglich mit der Facebook-Werbeform Sponsored Stories einnehme ("All Things D"). Die Hälfte davon entfalle auf mobile Endgeräte. Erst seit Kurzem schaltet Facebook die Sponsored Stories, bei denen Interaktionen von Facebook-Nutzern mit einer Marke in kleinen Anzeigen im Newsfeed aufgegriffen werden, auch auf Smartphones.
955 Mio Menschen nutzten im Juni Facebook monatlich - im Vorjahresvergleich ist das ein Plus von 29%. Über mobile Endgeräte griffen monatlich 543 Mio zu, was 67% mehr sind als noch im Vorjahr.
Investitionen haben Priorität
Einen Ausblick gab Facebook nicht. Finanzvorstand David Ebersman erwartet jedoch "signifikant" steigende operative Kosten im weiteren Jahresverlauf, da man weiterhin "Top-Talente" engagiere. "Auch wenn wir letztendlich daran glauben, dass Facebooks Geschäftsmodell attraktive operative Margen bieten soll, sind in dieser frühen Wachstumsphase Investitionen unsere erste Priorität, nicht das Erreichen einer bestimmten Marge", so Ebersman.
"Facebook-Telefon macht nicht wirklich Sinn"
Zu einen möglichen Facebook-Smartphone, das immer wieder für Gerüchte sorgt, sagte Gründer und CEO Zuckerberg, dass es für Facebook "nicht wirklich Sinn" mache. Sein Unternehmen konzentriere sich auf die Zusammenarbeit mit bestehenden Betriebssystemen wie Android und iOS.
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