Burda trennt sich von Nachrichtenaggregator: Neofonie kauft "nachrichten.de"

 

Eigentümerwechsel bei "nachrichten.de": Die Berliner Software-Firma Neofonie hat den unter Hubert Burda Media gestarteten Nachrichtenaggregator bereits am 1. Juli 2012 gekauft. Das berichtet "netzwertig.com". Neofonie war seit Start des Dienstes für den technischen Betrieb zuständig. Die Vermarktung soll weiterhin über die Burda-Tochter Tomorrow Focus abgewickelt werden.

Eigentümerwechsel bei "nachrichten.de": Die Berliner Software-Firma Neofonie hat den unter Hubert Burda Media gestarteten Nachrichtenaggregator bereits am 1. Juli 2012 gekauft. Das berichtet "netzwertig.com". Neofonie war seit Start des Dienstes für den technischen Betrieb zuständig. Die Vermarktung soll weiterhin über die Burda-Tochter Tomorrow Focus abgewickelt werden. "netzwertig.com" schreibt, dass Burda mit dem Verkauf einen Interessenskonflikt in der Debatte um das Leistungsschutzrecht beseitige.

Das Münchner Medienhaus ist neben dem Axel Springer Verlag einer der größten Verfechter des Leistungsschutzrechts, führte aber bis zum Sommer einen Nachrichtenaggregator im eigenen Haus. Die Verlage wollen  durchsetzen, dass Suchmaschinenanbieter nicht mehr unentgeltlich ihre Inhalte nutzen dürfen. Das Gesetz wurde Ende August vom Bundeskabinett verabschiedet und muss noch von Bundestag und Bundesrat debattiert werden (kress.de vom 29. August 2012).

"nachrichten.de" bedient sich ebenfalls als vollständig automatisiertes News-Portal der Verlagsinhalte. Nach eigenen Angaben werden Nachrichten von über 500 journalistischen Websites analysiert und in neun Ressorts angeboten. Das Portal hat dabei allerdings ein Modell  entwickelt, so dass die Urheber an den Umsätzen der Website beteiligt werden.

Sollte das Gesetz zum Leistungsschutzrecht rechtskräftig werden, sei "nachrichten.de" nicht davon betroffen, so Jens Landvogt, Head of Business Development bei Neofonie gegenüber netzwertig.com. Grund sei, dass der Dienst eine Bewertung der indexierten und aufgelisteten Verlagsinhalte vornehme. Zudem soll das Angebot weiterentwickelt und mit dem neuen Aggregatoren- und Monitoringdienst "mein.nachrichten.de" zusammengeführt werden. Das Angebot richtet sich an Firmenkunden, die den Dienst für ihre individuelle Suche nach Branchennews nutzen können. Allerdings ist das Angebot – anders als "nachrichten.de" – nicht kostenlos: Der Basistarif liegt bei 99 Euro.

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