Die Beschäftigten der "Westfälischen Rundschau" haben mit ihren Gewerkschaften dju (Deutsche Journalistinnen- und Journalistengewerkschaft in ver.di) und DJV-NRW (Deutscher Journalistenverband) zu einer Protestaktion am Samstag, 19. Januar, aufgerufen, um auf den "Kahlschlag durch den WAZ-Konzern" aufmerksam zu machen. Um 11 Uhr sammeln sich die Protestler vor dem Rundschau-Haus am Brüderweg in Dortmund, um dann zum Alten Markt zu ziehen, wo sich bereits zahlreiche Unterstützer für eine Informations-und Protestkundgebung angekündigt hätten. Die Bürgerinnen und Bürger seien aufgefordert, sich an der Aktion zu beteiligen und damit für den Erhalt der Meinungsvielfalt und gegen das Vorgehen des WAZ-Konzerns zu protestieren, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von dju und DJV-NRW.
Die WAZ Mediengruppe hatte in dieser Woche das Aus der bisherigen Redaktion der "Westfälischen Rundschau" bekanntgegeben: 120 Redakteure und Redaktionsmitarbeiter sind betroffen. "Angesichts des anhaltenden Anzeigen- und Auflagenrückgangs und der schlechten Geschäftsaussichten für das laufende Jahr mussten wir jetzt handeln", erklärte WAZ-Geschäftsführer Thomas Ziegler. Das sei die Voraussetzung dafür, um in neue Geschäfte investieren zu können.
dju und DJV-NRW begründen die Protestaktion so: "Ab Februar soll es in Dortmund nur noch eine Mogelpackung des Konzerns geben." Der überregionale Teil des weiterhin bestehenden Titels "Westfälische Rundschau" werde der WAZ entnommen und mit dem Lokalteil des jeweiligen ehemaligen Konkurrenzblattes - in Dortmund der "Ruhr-Nachrichten" - zusammengeflickt. Wo künftig 'WR' drauf stehe, sei etwas völlig anderes drin. Das sei nicht nur Betrug am Leser, sondern lege auch die Axt an die Meinungsvielfalt der Städte im Verbreitungsgebiet der "Westfälischen Rundschau". Künftig werde es "so zum Beispiel in Dortmund mit mehr als 500.000 Einwohnern nur noch eine Zeitungsmeinung geben".
Im Netz wurden Protestseiten wie www.rundschau-retten.de" und www.facebook.com/WRMussBleiben eingerichtet.
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