Wolfgang Büchner, 46, Chefredakteur der Deutschen Presse-Agentur, wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt Chefredakteur des "Spiegel" und von "Spiegel Online".
Ove Saffe, Geschäftsführer des Spiegel-Verlags: "Wir freuen uns, dass wir Wolfgang Büchner für den Spiegel gewinnen konnten. Er bringt alle Voraussetzungen mit, die beiden Redaktionen des Nachrichten-Magazins Der Spiegel und der Nachrichten-Website 'Spiegel Online' erstmals gemeinsam zu führen und damit die publizistische Zukunft der Medienmarke 'Spiegel' erfolgreich zu gestalten."
Bis zum Eintritt Büchners in den Spiegel-Verlag wird die Redaktion des "Spiegel" geführt von den beiden stellvertretenden Chefredakteuren, Klaus Brinkbäumer und Martin Doerry. Rüdiger Ditz, Chefredakteur von "Spiegel Online", verantwortet das Nachrichtenangebot im Internet.
Nach einem politikwissenschaftlichen Studium in Heidelberg und Hamburg arbeitete Wolfgang Büchner ab 1991 als Korrespondent für die Nachrichtenagentur Associated Press und wechselte 1995 zur Reuters AG, wo er zunächst als Redakteur und Reporter in den Ressorts Inland sowie Verteidigungs- und Innenpolitik tätig war. Ab 1998 betreute er den Bereich Finanzen/Märkte im Frankfurter Reuters-Büro, bevor er 1999 zum Leiter Nachrichtenproduktion berufen wurde. Im selben Jahr wechselte er nach Hamburg, um als Chef vom Dienst die "Financial Times Deutschland" mit aufzubauen.
Seit 2001 arbeitete er in leitenden Funktionen für Spiegel Online, zunächst als geschäftsführender Redakteur, dann als stellvertretender Chefredakteur. 2008 übernahm er gemeinsam mit Rüdiger Ditz die Chefredaktion der Nachrichten-Website, nachdem Mathias Müller von Blumencron zum Magazin Der Spiegel gewechselt war. Im Juli 2009 ging Wolfgang Büchner zur Deutschen Presse-Agentur, zunächst als stellvertreten der Chefredakteur. Seit Anfang 2010 führt er die größte deutsche Nachrichtenagentur als Chefredakteur; Schwerpunkt seiner Arbeit dort ist die Modernisierung des Unternehmens hin zu einer multimedialen, transparenten Dienstleistungsagentur.
dpa wünscht Wolfgang Büchner alles Gute
"Glückwunsch, Wolfgang Büchner!" Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH freut sich in einer Mitteilung mit ihrem Chefredakteur über dessen Wechsel zum "Spiegel". "Als Chefredakteur hat Wolfgang Büchner wesentliche Impulse für die konzeptionelle und organisatorische Weiterentwicklung der dpa-Redaktion gegeben. Wir haben ihn als kreativen Kopf und erfolgreichen Redaktionsmanager erlebt, der konsequent seinen Weg gegangen ist. Der dpa-Aufsichtsrat dankt Wolfgang Büchner sehr für sein großes Engagement zum Wohle des Unternehmens in den vergangenen Jahren. Für seine Zukunft wünschen wir ihm von Herzen alles Gute", sagt Karlheinz Röthemeier, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH.
Michael Segbers, Vorsitzender der Geschäftsführung der dpa, erklärte am Montag: "Im redaktionellen Angebot der dpa hat es in der Zeit, seit Wolfgang Büchner an der Spitze des Redaktionsteams steht, wichtige Veränderungen gegeben. Dazu zählt das multimediale Kundenportal dpa news ebenso wie der dpa Notizblock, das innovative Planungswerkzeug dpa agenda und die B2B-App dpa executive. Büchners Arbeit hat stets darauf gezielt, unsere Produkte noch besser zu machen - und unseren Kunden die Produktion weiter zu erleichtern",
Noch kein genauer Zeitplan für Büchner-Nachfolge
Über Büchners Nachfolge wird der dpa-Aufsichtsrat entscheiden. Einen genauen Zeitplan für die Berufung eines neuen dpa-Chefredakteurs gibt es noch nicht.
Hintergrund: Der Spiegel Verlag hatte sich am 9. April von seinen beiden "Spiegel"-Chefredakteuren Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron getrennt. Sie wurden "wegen unterschiedlicher Auffassungen zur strategischen Ausrichtung mit sofortiger Wirkung abberufen und beurlaubt" (kress.de vom 9. April 2013). Wolfgang Büchner galt als Favorit auf die Nachfolge (kress.de vom 11. April 2013).
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