BDZV zieht Jahresbilanz: Zeitungen verlieren 3,3% an Umsatz

 

Eher schlecht als recht ist die Bilanz, die der BDVZ auf seiner Jahreskonferenz am Dienstag in Berlin vorstellte. Zum einen erreiche die Zeitung durch die Digitalisierung als glaubwürdiges Medium mehr Aufmerksamkeit im Netz, zum anderen sei das Jahr 2012 für das Print-Stammgeschäft angesichts Auflagen- und Umsatzverlusten kein erfreuliches gewesen.

Eher schlecht als recht ist die Bilanz, die der BDVZ auf seiner Jahreskonferenz am Dienstag in Berlin vorstellte. Zum einen erreiche die Zeitung durch die Digitalisierung als glaubwürdiges Medium mehr Aufmerksamkeit im Netz. Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV, begründete dies damit, dass das digitale Überangebot in weiten Teilen des Publikums zu einer wachsenden Unsicherheit führe, in der die Leser der Marke Zeitung mehr vertrauen.

Zum anderen sei das Jahr 2012 für das Print-Stammgeschäft kein erfreuliches gewesen. Zwar seien die Vertriebsumsätze um 1,4% gewachsen, doch die Nettowerbeumsätze um neun Prozent auf 3,43 Mrd Euro zurückgegangen. Damit fällt der Gesamtumsatz (4,74 Mrd Euro Vertrieb + 3,43 Mrd Euro Anzeigen und Beilagen sowie 82 Mio Euro Supplements) im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 8,23 Mrd Euro.

Am stärksten verloren die Supplements (-3,8%), gefolgt von den Tageszeitungen (-3,3%) und Wochen- und Sonntagszeitungen (-2,3 %). Jörg Lakowski, Geschäftsführer Verlagswirtschaft sagte, dass die Geschäftsentwicklung im Durchschnitt bei den lokalen und regionalen Abonnementzeitungen nicht zufriedenstellend sei. Im Vertrieb hätten die Umsätze zwar um 1,4% (Westdeutschland) beziehungsweise 2,1% (Ostdeutschland) gesteigert werden können. Die Anzeigen seien allerdings um 8,9% (West) beziehungsweise 13,4% (Ost) zurückgegangen. Die Lage auf dem Werbemarkt bleibe angesichts der Vielzahl neuer digitaler Anbieter recht instabil.

Die Gesamtauflage der Zeitungen ging im ersten Quartal 2013 von 23,08 auf 22,23 Mio Exemplare zurück (-3,92%). Die Tageszeitungen setzten in diesem Zeitraum 17,59 Mio Exemplare ab (-4,08%). Die Auflage der Wochenzeitungen blieb mit -0,57% relativ stabil. Die regionalen Abozeitungen verloren im Vorjahresvergleich 2,52%, überregionale Blätter 7,44%, Straßenverkaufszeitungen 8,49% sowie Sonntagszeitungen 4,89%.

E-Paper legen um 91,6% zu

Erfreuliche Zahlen konnte der BDZV hingegen bei den E-Paper-Verkäufen melden:  Von 180.000 stieg die Zahl um 91,6% auf 340.000 Exemplare. Die Zahl der Zeitungstitel, die Bezahlangebote im Netz anböten, sei innerhalb eines Jahres verdoppelt worden. Mittlerweile setzten mehr als 40 Zeitungstitel auf Paid Content, so Hans-Joachim Fuhrmann, Leiter Geschäftsbereich Kommunikation + Multimedia beim BDZV.

Bis Ende 2013 rechnet man damit, dass weitere 20 hinzukommen. Er betonte, dass die Entwicklung digitaler Erlösmodelle noch am Anfang stehe. Die Zahlungsbereitschaft der Nutzer sei jedenfalls da. Überall, wo Bezahlmodelle eingeführt seien, habe es keinen Reichweitenverlust gegeben.

Trotz sinkender Auflagen und Umsätze sollten Verleger aber nicht in Hektik geraten, so Fuhrmann. Das Stammgeschäft sei nach wie vor lukrativ. Verlage sollten sich künftig nicht mehr nur auf das Anzeigen- und Vertriebsgeschäft konzentrieren, sondern als dritte Erlössäule auf Diversifikation setzen.

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