Christoph Keese (Foto) is back. Springers Senior Vice President Investor Relations und Public Affairs sitzt nach sechs Monaten Silicon Valley wieder an seinem Schreibtisch in Berlin. "Hunderte von Firmen haben meine Kollegen und ich besucht, mit unzähligen Gründern haben wir gesprochen", schreibt Keese in seinem Blog "der presseschauder" und liefert damit auch gleich den Grund, warum der in den letzten Monaten zu kurz kam: Zeitmangel.
Nun klemmt er sich wieder dahinter und veröffentlicht neben eigenen Texten auch Beiträge aus anderen Medien. Aus dem Blog wird also ein Aggregator. Außerdem will er in "loser Folge" eine "Gebrauchsanweisung für das Silicon Valley" schreiben.
Keese - übrigens Verfechter des gerade in Kraft getretenen Leistungsschutzrechtes - will seinen Lesern so einen besseren Überblick über die Themen geben, die ihn besonders interessieren: Technologie, Journalismus, Medien, Netzpolitik, Paid Content und Copyright. Alle Rechte seien geklärt. Los geht's mit Texten von der Nachrichtenagentur dpa, so Keese. "Wer nur meine eigenen Beiträge lesen möchte, drückt in der Navigation einfach auf 'Blog'. Das blendet alle Beiträge von Dritten aus."
Bei Twitter gibt es bereits zahlreiche Kommentare zu Keeses-Aggregator-Ankündigung: "Herr @christophkeese wird also wohl der erste Leistungsschutzgeld-Zahler im deutschen Web werden. Auch der einzige?", schreibt Mario Sixtus. "Aggregatoren wie Rivva müssen wegen Axel Springer kürzer treten und @ChristophKeese baut einen eigenen (nur mit dpa Meldungen aber immerhin)" und "Dass ausgerechnet @ChristophKeese einen Aggregator bauen will entbehrt nicht einer gewissen Komik", kommentiert @LSAwesome.
Bereits am Montag reagierte Rivva-Macher Frank Westphal auf das LSR und erklärte, dass ca. 650 Lokalzeitungen, Magazine und ihre Blogs angesichts der aktuellen Rechtsunsicherheit nicht mehr in der Aggregation auftauchen werden. "Der bürokratische Aufwand, um alle interessanten Quellen einzeln um Erlaubnis zu fragen, sprengt ein Ein-Personen-Projekt. Was fehlt, ist ein maschinenlesbarer Standard", so Westphal.
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