Am Donnerstagabend feierte die Medienbranche das gesprochene Wort. Zum vierten Mal wurde in Hamburg der Deutsche Radiopreis verliehen. Barbara Schöneberger führte mit viel Witz und Charme durch einen kurzweiligen Abend. Zu Beginn erinnerte sie an das Highlight des vergangenen Jahres: Robbie Williams hatte ihr damals auf ihren Babybauch geküsst - das Bild ging durch die Medien (kress.de vom 6. September 2012).
Die emotionalste Laudatio hielt in diesem Jahr Frank Plasberg. Er würdigte den "Chef seines Lebens", Hans-Peter Stockinger, ehemaliger Programmchef der SWF-Popwelle SWF3, mit dem Sonderpreis des Beirates für das Lebenswerk. Stockinger habe mit seiner "ruppigen Radioschule" geprägt und mit SWF3 den Prototyp für eine Pop- und journalistische Radioquelle geschaffen. Bis heute habe er wahrnehmbare Spuren hinterlassen. Das bestätigte dann u.a. auch Elke Heidenreich, ebenfalls Stockingers Lehrling, in einem Einspieler.
Mehr als 100 Bewerbungen gegenüber 2012
Der emotionalste Preisträger war Volker Wieprecht vom rbb. Er heimste den Preis als bester Moderator ein und musste seiner Intendantin versprechen, dass er nicht auf der Bühne, allenfalls bei ihr im Büro vor Freude weint. Im Scheinwerferlicht kämpfte er trotzdem kurz mit den Tränen.
Der Sonderpreis des Beirates Musik ging an Die Toten Hosen. Laudator Matthias Opdenhövel outete sich als großer Hosen-Fan. 70 bis 80 Konzerte hätte er bislang von der Düsseldorfer Band gesehen. "Das Geile ist, dass die Hosen in all den Jahren keinen Millimeter Druck auf der Bühne verloren haben", so der "Sportschau"-Moderator.
In diesem Jahr schickten 121 private und öffentlich-rechtliche Radiosender insgesamt 354 Produktionen ins Rennen. Die Jury musste im Vergleich zum Vorjahr über 100 Produktionen mehr sichten.
Die Gewinner im Einzelnen:
Beste Programmaktion: Hit Radio FFH; "Wolkenkratzer-Festival 2013", Geraldine Pfeffer und Hans-Dieter Hillmoth
Beste Sendung: Antenne Bayern; "Die jungen Wilden", Kristina Hartmann und Andreas Christl
Beste Nachrichtensendung: NDR 2; "Der NDR 2 Kurier", Petra Sander und Carsten Schmiester
Beste Comedy: 104.6 RTL Berlins Hitradio "Ungefragt Nachgefragt - Deutschlands geheimstes Radioquiz", Olaf Heyden alias Jürgen Kerbel
Beste Reportage: MDR Info; "Typisch Polen!", Michael Kaste und Andreas Herrler
Beste Morgensendung: Radio Hamburg; "Die Radio Hamburg Morning-Show", John Ment und Horst Hoof
Beste Innovation: SWR3 und DasDing; "News for Natives", Christoph Ebner und Edgar Heinz
Bester Moderator: rbb, radioeins; "radioeins mit Volker Wieprecht", Volker Wieprecht
Beste Moderatorin: Antenne Niedersachsen; "Niedersachsen am Morgen", Wenke Weber
Bestes Interview: hr, You FM; "Ein Leben mit dem Tod", Emily Kavanaugh und Johannes Sassenroth
Wenn die Branche feiert, sind auch die Medienmacher nicht weit. Gesichtet wurden unter u.a. Helmut Markwort, der seine Partnerin Patricia Riekel, Laudatorin für die beste Reportage, nach Hamburg begleitete. Ebenfalls auf dem roten Teppich: Helmut Thoma, Stefan Aust, Thomas Osterkorn, Bela Anda, Frank Beckmann und Lutz Marmor.
Kooperationspartner waren in diesem Jahr das Grimme-Institut, die Freie und Hansestadt Hamburg, die Radiozentrale sowie die Radio-Vermarkter AS&S Radio und RMS. Die Federführung lag beim NDR.
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