"Umfangreiches Maßnahmenpaket": "Spiegel" soll ab Mai in neuem Outfit erscheinen

01.03.2014
 

Beim "Spiegel" sind die Anzeigenerlöse im vergangenen Jahr um etwa 7,5% gesunken, die Vertriebserlöse gingen um ca. 2% zurück. Dies hat "Spiegel"-Geschäftsführer Ove Saffe gegenüber dem Branchenmagazin "new business" erklärt. Im Dezember sei man noch von größeren Verlusten ausgegangen.

Beim "Spiegel" sind die Anzeigenerlöse im vergangenen Jahr um etwa 7,5% gesunken, die Vertriebserlöse gingen um ca. 2% zurück. Dies hat "Spiegel"-Geschäftsführer Ove Saffe gegenüber dem Branchenmagazin "new business" erklärt. Im Dezember sei man noch von größeren Verlusten ausgegangen. 

Ab Mai soll der "Spiegel" mit einem neu gestalteten Cover erscheinen. Darüber hinaus werde an den Inhalten und an der Leseransprache im Blatt gefeilt, heißt es in der Titelgeschichte von "new business". Hintergrund sei, dass "Der Spiegel" in Zukunft mehr junge Zielgruppen und mehr Frauen als Nutzer gewinnen möchte. 

Die verkaufte Auflage des digitalen "Spiegel", die mittlerweile bei 50.000 Exemplaren liegt, soll dem Bericht zufolge mit verstärkten Vermarktungsaktivitäten auf "Spiegel Online" deutlich erhöht werden.

Neues Wochenendgeschäft soll Auflagenerosion abbremsen 

Teil des "umfangreichen Maßnahmenpakets" ist auch, dass der "Spiegel" ab Anfang 2015 statt montags schon am Samstag erscheinen wird. Die Hamburger zielen damit auf die Wochenendleser und erwarten einen positiven Impuls im Vertrieb. Durch das neue Wochenendgeschäft könnte die Auflagenerosion des Magazins zumindest abgebremst werden, so Saffe gegenüber "new business". Die durchschnittlich verkaufte Auflage des Nachrichtenmagazins sank 2013 um 5,4 Prozent auf rund 842.000 Exemplare (4. Quartal).

Die Prognose für den Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe liegt dem Bericht zufolge für das Jahr 2013 bei rund 293 Millionen Euro, das sind knapp vier Prozent weniger als in 2012. Zur Rendite äußerte sich der Verlag nicht. Laut Saffe sind alle Sparten des Unternehmens profitabel: "Es gibt derzeit keinen Bereich in der Spiegel-Gruppe, der kein Geld verdient."

Hintergrund: "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner hatte zuletzt Rüdiger Ditz als geschäftsführenden Redakteur zum gedruckten "Spiegel" beordert (kress.de berichtete). Mit Ditz gewinne man "den besten Mann für eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre: das digitale 'Spiegel'-Angebot mit einem völlig neuen Konzept noch attraktiver, noch erfolgreicher zu machen", erklärte Büchner.

Ihre Kommentare
Kopf

Karl Jobig

01.03.2014
!

Ist es wirklich nur die Verpackung ??? Der SPIEGEL ist nicht mehr das, was er mal war...Platzhirsch. Die Konkurrenz schläft nicht.


Elvira Müller, 48, Hausfrau

01.03.2014
!

Der Herr Jobig ist 30 Jahre älter als ich, der kann natürlich beurteilen ob früher alles besser war... Aber Vorsicht, liebe "Spiegel"-Macher, wenn ihr jetzt verstärkt die Zielgruppe "Frauen" anpeilt: Kommt mir bloß nicht mit irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Psycho- oder Lifestyle-Themen zuungunsten von guten Politikstories! Ich will auch nicht jede Woche etwas über Kindererziehung lesen... Das funktioniert sicher nicht. Ansonsten lasse ich mich von einem Make-over gerne überraschen!


Karl Jobig

Karl Jobig

PDE Politik für Deutschland in Europa
vorstand & Gründer

03.03.2014
!

Danke, für die Erwähnung, Frau Müller. Sie bieten aber ein Generalproblem des guten Journalismus: Saubere Recherche. Ich bin nicht 30 Jahre älter als Sie, sondern im Mai 27 Jahre. Wir können natürlich gern weiter über kress kommunizieren, sie können es aber auch direkt haben oder mich anrufen.


G. Schmid

06.03.2014
!

Schlechten Journalismus riecht man auch durch die dickste Parfumwolke. Eine Zeitschrift, die, wie der Spiegel, ihren journalistischen USP aufgegeben hat, bekommt zwangsläufig Probleme. Da hilft es dann nichts, am Layout, an der Zielgruppe, am Erscheinungstermin oder an den Beibooten rumzudoktern. Es ist mit grosser Wahrscheinlichkeit sogar eher kontraproduktiv, weil es die Bestandskunden verwirrt und verärgert (damit ist m.E. auch die Münchener AZ an die Wand gefahren).


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