Beim "Spiegel" sind die Anzeigenerlöse im vergangenen Jahr um etwa 7,5% gesunken, die Vertriebserlöse gingen um ca. 2% zurück. Dies hat "Spiegel"-Geschäftsführer Ove Saffe gegenüber dem Branchenmagazin "new business" erklärt. Im Dezember sei man noch von größeren Verlusten ausgegangen.
Ab Mai soll der "Spiegel" mit einem neu gestalteten Cover erscheinen. Darüber hinaus werde an den Inhalten und an der Leseransprache im Blatt gefeilt, heißt es in der Titelgeschichte von "new business". Hintergrund sei, dass "Der Spiegel" in Zukunft mehr junge Zielgruppen und mehr Frauen als Nutzer gewinnen möchte.
Die verkaufte Auflage des digitalen "Spiegel", die mittlerweile bei 50.000 Exemplaren liegt, soll dem Bericht zufolge mit verstärkten Vermarktungsaktivitäten auf "Spiegel Online" deutlich erhöht werden.
Neues Wochenendgeschäft soll Auflagenerosion abbremsen
Teil des "umfangreichen Maßnahmenpakets" ist auch, dass der "Spiegel" ab Anfang 2015 statt montags schon am Samstag erscheinen wird. Die Hamburger zielen damit auf die Wochenendleser und erwarten einen positiven Impuls im Vertrieb. Durch das neue Wochenendgeschäft könnte die Auflagenerosion des Magazins zumindest abgebremst werden, so Saffe gegenüber "new business". Die durchschnittlich verkaufte Auflage des Nachrichtenmagazins sank 2013 um 5,4 Prozent auf rund 842.000 Exemplare (4. Quartal).
Die Prognose für den Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe liegt dem Bericht zufolge für das Jahr 2013 bei rund 293 Millionen Euro, das sind knapp vier Prozent weniger als in 2012. Zur Rendite äußerte sich der Verlag nicht. Laut Saffe sind alle Sparten des Unternehmens profitabel: "Es gibt derzeit keinen Bereich in der Spiegel-Gruppe, der kein Geld verdient."
Hintergrund: "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner hatte zuletzt Rüdiger Ditz als geschäftsführenden Redakteur zum gedruckten "Spiegel" beordert (kress.de berichtete). Mit Ditz gewinne man "den besten Mann für eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre: das digitale 'Spiegel'-Angebot mit einem völlig neuen Konzept noch attraktiver, noch erfolgreicher zu machen", erklärte Büchner.
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