Wolfgang Büchner, Chefredakteur des "Spiegel", ist zusammen mit "Guardian"-Chef Alan Rusbridger mit einer Sonderauszeichnung des Europäischen Pressepreises geehrt worden. Die Zeitungsmacher hätten bei der Veröffentlichung der Dokumente über die Überwachungspraktiken beim US-Geheimdienstes NSA "Beharrlichkeit und Mut" bewiesen, so die Begründung der Juroren bei der Verleihung in London.
Der Sonderpreis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. "Wir möchten Exzellenz würdigen, wo immer wir ihr begegnen. Dieser zusätzliche Sonderpreis überschreitet Grenzen und stattet uns mit der nötigen Flexibilität aus, um eine derartige Qualität hervorzugeben", so die Jury bei der Einführung des Sonderpreises im vergangenen September. Auch der türkische Kolumnist Yavuz Baydar darf sich neben Büchner und Rusbridger nun darüber freuen - er wurde für seinen Kampf für die Pressefreiheit gewürdigt.
Der Europäische Pressepreis wird in vier Kategorien verliehen, die jeweils mit 10 000 Euro dotiert sind. Büchner ist der einzige Deutsche unter den diesjährigen Gewinnern. Den Preis für investigative Berichterstattung erhielten Steve Stecklow, Babak Dehghanpisheh und Yeganeh Torbati für einen Reuters-Bericht über das Vermögen des obersten Führers des Irans, Ajatollah Ali Chamenei. Mit der Auszeichnung für einen besonders gelungenen Schreibstil darf sich der russische Journalisten Sergey Khazov schmücken, er verfasste mehrere Reportagen im Magazin "The New Times". Für seine Kommentare in "Globus" wurde der Kroate Boris Dežulovic honoriert. In der Kategorie Innovation siegten Espen Sandli und Linn Kongsli vom norwegischen "Dagbladet".
Kommentar hinzufügen ×
Hinweis zu Ihrem Kommentar
Die Beiträge nicht eingeloggter Nutzer werden von der Redaktion geprüft und innerhalb der nächsten 24 Stunden freigeschaltet.
Wir bitten um Ihr Verständnis.