Die Verlagsgruppe Handelsblatt hat am Freitag zu den Vorwürfen Stellung genommen, in der Rubrik "Handelsblatt-Leser stellen sich vor" hätte es Schleichwerbung gegeben. Die Rubrik sei ein redaktionelles Angebot, für das sich die Leser bewerben könnten und dann von der Redaktion ausgewählt und kontaktiert würden. "Das Angebot ist kostenlos und unabhängig: Das kurze Portrait wird von der Redaktion geschrieben und vor dem Abdruck nicht von der Leserin oder dem Leser gegengelesen", erklärte die VHB.
Nach dem Erscheinen des jeweiligen Artikels biete der Verlag den portraitierten Lesern die Möglichkeit, für 5.000 Euro die Nutzungsrechte an dem Artikel für drei Jahre zu erwerben. "Dieser Rechteverkauf schützt das geistige Eigentum der Journalisten und ist deshalb in allen Verlagen etabliert."
Bei dem vom Branchenmagazin "w&v" beschriebenen Fall sei einem Außendienstmitarbeiter ein Fehler unterlaufen: Er arbeite erst seit Beginn des Jahres für die VHB und habe fälschlicherweise die Nutzungsrechte bereits vor dem Erscheinen des Artikels angeboten. Dieses Vorgehen sei im Verlag aufgefallen und sofort unterbunden worden, heißt es in Düsseldorf. "Seitdem bietet dieser Mitarbeiter unseren Leserinnen und Lesern wie geplant die Nutzungsrechte erst nach dem Erscheinen zum Kauf an."
Für den Fehler übernimmt der Vertriebsleiter Thomas Gruber die Verantwortung. Seine Sicht der Dinge: "Seit Anfang Januar 2012 ist die bei unseren Leserinnen und Lesern geschätzte Rubrik 'Handelsblatt-Leser stellen sich vor' 396-mal im 'Handelsblatt' erschienen. Zehnmal sind portraitierte Leserinnen und Leser nach dem Erscheinen eigeninitiativ auf uns zugekommen, um die Nutzungsrechte des Artikels zu erwerben. In zwei Fällen erfolgte ein Angebot für Nutzungsrechte vor dem Erscheinen. Ich habe den Fehler vor einem Monat bemerkt und abgestellt. Die Rubrik 'Handelsblatt-Leser stellen sich vor' ist und bleibt kostenfrei. Die Möglichkeit zum nachträglichen Erwerb von Nutzungsrechten ist weiterhin möglich."
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