Dieter Hahn, Hauptaktionär der Constantin Medien AG, will mit seiner Gruppe beim kommenden Poker um die Medienrechte an der Fußball-Bundesliga mitmischen. Das kündigte der 53-Jährige in einem "Handelsblatt"-Interview an (Montagausgabe).
Mit seinem Vorstoß sieht sich der Unternehmer allerdings nicht in Konkurrenz zum Pay-TV-Unternehmen Sky, das bis 2017 umfassende Fußballrechte hält. "Ich bin schon lange der Meinung, dass es für Live-Spiele der Fußball-Bundesliga mehrere differenzierte Angebote geben sollte", sagte Hahn dem "Handelsblatt". "Bisher muss der TV-Zuschauer entweder auf Live-Übertragungen der Bundesligaspiele verzichten oder aber bei Sky das komplette Angebot kaufen und noch einiges dazu. Das ist ein hervorragend gemachtes Premiumprodukt zu einem entsprechend hohen Preis. Breite Konsumentenschichten, die sich das nicht leisten können, werden aber ausgeschlossen."
Er wolle sich um Rechte für den Constantin Pay-TV-Sender Sport 1 Plus bewerben: "Live-Bundesliga und zeitnahe Bundesliga-Wochenendberichterstattung", stellt sich Hahn vor. Den Kunden solle das "weniger als zehn Euro kosten". Sport 1 Plus wird nicht von der Constantin, sondern von Kabel-, Telefon-, und Satellitengesellschaften vermarktet. Aus deren Kreis könnte, so Hahn, auch der Partner kommen, den die Constantin derzeit für das Projekt sucht. Denkbare Teilhaber seien aber auch "internationale Medienunternehmen, die nach Europa expandieren". Hahn schließt nicht aus, dass ein Paket, wie er es sich vorstellt, bis zu 100 Millionen Euro kostet.
Hintergrund: Sky hat für die kompletten Rechte für den Zeitraum von 2013 bis 2017 tief in die Tasche gegriffen und überweist rund 480 Millionen Euro pro Saison an die Deutsche Fußball Liga. Für das von Brian Sullivan geführte Unternehmen ist Exklusivität ein hohes Gut.
Über die Vergabe der Rechte für die Jahre 2017 bis 2021 entscheidet die DFL voraussichtlich 2016. Ob ein Paket, wie es sich Dieter Hahn vorstellt, überhaupt Teil der Ausschreibung ist - noch unklar.
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