Paradigmenwechsel bei "Eltern": Der G+J-Titel startet mit neuer Optik, Haptik und einer überdachten Philosophie ins neue Jahr. Chefredakteurin Marie-Luise Lewicki spricht daher lieber von "Revolution" als von Relaunch, wie sie im Pressegespräch am Montag anmerkte.
Mit der am 14. Januar erscheinenden Ausgabe, die voraussichtlich 3,90 Euro kosten soll und damit 70 Cent teurer werden würde, entfallen die bisherigen Ressorteinteilungen. Stattdessen orientiert sich das Heft künftig an Nutzungssituationen, die in drei Kategorien unterteilt wurden: "Ich will etwas wissen", "Ich will Spaß mit meinem Kind haben" sowie "Ich will schmökern". Die jeweiligen Heftteile sollen durch unterschiedliche Papiere auch "fühlbar" werden.
Diskurs mit dem Leser
In Sachen Layout und Bildsprache setzen die "Eltern"-Vertreter künftig stärker auf Emotionalität und Authentiziät. Außerdem wird ein neuer Ton angeschlagen: Fortan geben die Autoren nicht mehr die Erziehungs-Experten, sondern sie werden "gemeinsam mit den Lesern nach Wegen suchen, das Familienleben zu gestalten". Damit will "Eltern" der Multioptionalität der unterschiedlichen Erziehungsstile Rechnung tragen, wie Lewicki erläuterte. Das Heft öffne sich für seine Leser als "demokratisches Medium" und suche gezielt den Diskurs mit seinen Lesern. Um der Zielgruppe dafür Anreize zu bieten, starten die Hamburger ein 100.000 Euro Gewinnspiel in Ausgabe 2/2015.
Auch digital will "Eltern" aufräumen. Parallel zur "Heft-Revolution" spendiert der Verlag "eltern.de" einen Relaunch, der ein neues Design und eine verbesserte Usability verspricht. Für das Schwester-Portal "urbia.de" wird es einen Rebrush geben, wie Bernd Hellermann, Digital Business Director CoI Familiy ankündigte. Neue Funktionalitäten und ein neues Logo mit dem Claim "Wir lieben Familie" werden ab Januar auf "urbia.de" zu sehen sein. Außerdem wird im Dezember die App "Meine Schwangerschaft" unter "Urbia"-Fahne gelauncht.
"eltern.de" und "urbia.de" profitabel
Der Fokus aller digitalen Aktivitäten liege auf der Entwicklung der mobilen Website, wie Hellermann sagte. Auf Paid Content will man verzichten. Sowohl "eltern.de" als auch "urbia.de" seien profitabel und trügen mehr als 30% zum Umsatz bei, erläuterte Astrid Hamer, Publisher Family. Insgesamt erreichen beide Seiten aktuell 4 Mio Unique User und mehr als 12 Mio Visits.
Außer kleineren Sonderheften sei für 2015 ein "innovatives E-Mag" im Köcher, wie Lewicki sagte. Sie will mit der "Revolution" im Heft auf die gesellschaftlich veränderte Rolle von Eltern eingehen - und natürlich die Auflage stabilisieren. Aktuell kommt der Titel laut IVW auf 240.335 verkaufte Exemplare, was im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 7,50% entspricht. Im Einzelverkauf verlor "Eltern" 28,35 %, bei den Abonnenten sind es -13.67%.
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