Verleger Hubert Burda glaubt nicht an bezahlte Inhalte und klassische Werbung für Medienangebote im Internet. "Man kann E-Paper von Zeitungen und Zeitschriften verkaufen, aber die Menschen werden über eine Paywall keine speziellen Inhalte erwerben", so Burda am Sonntag auf der Digitalkonferenz DLD 2015. "Das alte Verlegermodell funktioniert nur im Print: Man muss herausfinden, für welche Dinge die Menschen im Internet Geld bezahlen wollen", sagte Burda in München.
Die digitale Revolution hat laut dem Verleger negative aber auch viele positive Entwicklungen angestoßen. Unter anderem habe sie viele neue Arbeitsplätze geschaffen. "Die digitale Revolution hat eine enorme Kraft". Für den Journalismus bedeute sie einen gewaltigen Umbruch. "Wenn man früher eine Wochenzeitung aufschlug, gab es Hunderte von Anzeigen", erinnerte sich der Verleger im Gespräch mit Ex-"stern"-Chefredakteur Dominik Wichmann: "Heute finden die Leute im Internet, was sie brauchen." Kostenlos.
Als nächsten großen Trend sieht Burda das Internet der Dinge: "Man muss im Haus alles verbinden, auch den Kühlschrank. Ich weiß nicht, wie viele Bücher wir über Kochen, Lifestyle und Mode verlegen. Jetzt müssen wir darüber nachdenken, wie das Internet der Dinge diese Magazine verändert."
Digitaler Umbruch: "So groß wie Gutenberg"
Hubert Burda hat gerade das Buch "Notizen zur Digitalen Revolution 1990-2015" herausgebracht. Hier schildert er seine persönlichen Erfahrungen mit dem Wandel der Medienlandschaft. Ende der 80er Jahre habe im grafischen Gewerbe der digitale Umbruch begonnen, den der Verleger als eine Geschichte bezeichnet, die "so groß ist wie Gutenberg".
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