Jan-Eric Peters zum Aus der "Welt Kompakt"-Lokalteile: "Es tut natürlich weh"

 

Nur noch in Hamburg wird es ab dem 1. September einen eigenen Lokalteil in der "Welt Kompakt" geben. Die anderen Ausgaben müssen auf eine regionale Berichterstattung verzichten - aus "wirtschaftlichen Gründen". Chefredakteur Jan-Eric Peters bedauert die Entscheidung:

Nur noch in Hamburg wird es ab dem 1. September einen eigenen Lokalteil in der "Welt Kompakt" geben. Die anderen Ausgaben müssen auf eine regionale Berichterstattung verzichten - aus "wirtschaftlichen Gründen". Chefredakteur Jan-Eric Peters bedauert die Entscheidung: "Das tut natürlich schon weh, weil hier regional gute und engagierte journalistische Arbeit geleistet worden ist."

Nur noch in diesen Monat wird die "Welt Kompakt" mit jeweils vier eigenen Regionalseiten in München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf und Berlin erscheinen. Die Regionalberichterstattung wird eingestellt, ab dem 1. September erscheint auch in diesen Regionen die in Berlin produzierte Bundesausgabe der „Welt Kompakt“ komplett. Das heißt, inklusive der mehrfach preisgekrönten Foto-Doppelseite und zwei Seiten Forum mit weiteren Kommentaren und Essays (kress.de berichtete).

"Das tut natürlich schon weh, weil hier regional gute und engagierte journalistische Arbeit geleistet worden ist", so Jan-Eric Peters, Chefredakteur von "WeltN24". Gegenüber Mitarbeitern verwies er darauf, dass die Lokalteile wirtschaftlich "keine Perspektive" gehabt hätten. "Wir schärfen lieber unser überregionales Profil", so Peters. Vor allem aus Berlin will Peters verstärkt Themen für den überregionalen Lesermarkt aufgreifen ("da sind wir besser als unsere Wettbewerber"). In der "Welt am Sonntag" sollen Berlin-Storys zudem extra ausgeflaggt werden.

Pressevielfalt in Köln und Frankfurt wird geschwächt

Der Wegfall der Lokalteile von "Welt Kompakt" trifft aber vor allem die Pressevielfalt vor Ort, insbesondere in Köln und Frankfurt. So wird die Regionalberichterstattung in Köln dominiert vom Medienkonzern DuMont Schauberg ("Express", Chefredakteur: Carsten Fiedler, Stellvertreter: Damian Imöhl, Uwe Hoffmann; "Kölner Stadt-Anzeiger", Chefredakteur: Peter Pauls, stellvertretende Chefredakteure: Lutz Feierabend, Rudolf Kreitz (Bezirke), Chefredakteur Digitale Medien: Thomas Kemmerer; "Kölnische Rundschau", Chefredaktion: Engelbert Greis, Cordula von Wysocki; Herausgeber: Helmut Heinen), in Frankfurt von den Zeitungen, die mehrheitlich der FAZIT-Stiftung gehören. Vorsitzender des Kuratoriums der FAZIT-Stiftung ist der langjährige "Spiegel"-Geschäftsführer Karl Dietrich Seikel. Der stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums ist der Verleger Thomas Schmitt. Die weiteren Kuratoren sind Andreas Barner, Ludwig Georg Braun, Michael Hoffmann-Becking, Marija Korsch und Jens Odewald. Zu den FAZIT-Zeitungen gehören "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Herausgeber: Werner D'Inka, Jürgen Kaube, Berthold Kohler, Holger Steltzner, Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Burkhard Petzold), "Frankfurter Neue Presse" (Chefredakteur: Rainer M. Gefeller, stellvertretender Chefredakteur: Thomas Ruhmöller; Geschäftsführer: Oliver Rohloff); "Frankfurter Rundschau" (Chefredaktion: Arnd Festerling, Bascha Mika; Michael Bayer (Ressortleitung Digital).

In Düsseldorf, Berlin und München sieht es trotz des Aus der "Welt-Kompakt"-Regionalberichterstattung dagegen noch etwas besser aus, da ist die jeweilige Bezirksausgabe der "Bild" (Chefredakteur: Kai Diekmann) nicht die einzige gedruckte Alternative zu dem Platzhirschen.

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