Ombudsleute bei deutschen Zeitungen: "Sagen Sie es uns ins Gesicht!"

 

Paul-Josef Raue wundert sich in seiner wöchentlichen kress.de-Kolumne "Journalismus!": Warum gibt es - in Zeiten der "Lügenpresse" - nur ein Dutzend Ombudsleute in deutschen Redaktionen?

Wer durch Magdeburg spaziert, dem begegnet eine ältere Straßenbahn, die Werbung macht für den Ombudsmann der "Volksstimme". Wer die Probleme der Leser ernst nimmt, wer ihnen hilft gegen Behörden und andere Institutionen, wer sich also um sie kümmert, der kann damit auch glaubhaft werben. Als die "Volksstimme" den Ombudsmann gründete, war "Lügenpresse" nur ein Wort aus vergangenen finsteren Zeiten. Zwanzig Jahre später sympathisieren viele Leser mit der Kritik an der "Lügenpresse" und schaudern nicht, wenn sie das Wort in den Mund nehmen.

Die Haltung, dem Leser keinen Respekt zu zollen, kann sich heute keine Redaktion mehr leisten, eigentlich. Umso erstaunlicher ist: Nur gerade mal ein Dutzend deutscher Zeitungen ist dem Vorbild der Ombuds-Pioniere von "Volksstimme" und "Berliner Zeitung" gefolgt; noch weniger folgen dem US-Vorbild des Leser-Ombudsmanns, der konsequent und unabhängig auf die direkte Kritik der Leser an der Redaktion reagiert.

"Wir haben doch den Presserat!", argumentieren die meisten Chefredakteure, selbst die, die im Presserat nur Schatten sehen und nicht das Licht der Vernunft. Aber für meisten Leser ist der Presserat eine anonyme Stelle, einer Behörde gleich, die kein Gesicht hat. So wiederholt sich eine Diskussion, die vor Jahrzehnten schon einmal geführt worden ist - als es um den Bürgerbeauftragten in Rheinland-Pfalz ging, der den Bürger in Schutz nehmen soll gegen die immens wachsende Macht von Verwaltungen. "Menschliche Schicksale gerinnen zu einer Akte", kritisierte Bundeskanzler Helmut Kohl und plädierte für den Ombudsmann, den der Staat selbst schickt, um seine Bürokraten zu zügeln.

Kohls Plädoyer liest sich wie ein Plädoyer für den Ombudsmann, der Redaktionen zügeln soll: "Wenn der Anonymität des Verwaltungsapparats entgegengewirkt werden soll, so ist hierfür am besten eine Persönlichkeit geeignet, die das Vertrauen der Bürger besitzt, an die sich der Bürger persönlich wenden kann und die im unmittelbaren Kontakt mit den zuständigen Verwaltungsstellen dem Bürger zu helfen vermag."

Dem Beispiel von Rheinland-Pfalz sind nur wenige Länder gefolgt, Schleswig-Holstein, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und seit einigen Monaten auch Baden-Württemberg, auch Kreise und Städte wie Kiel, Lübeck und Mannheim; für spezielle Fälle wird im Bund der Wehrbeauftragte gewählt oder in Hessen ein Ombudsmann für die Polizei. Gerade wenn Institutionen unter Druck geraten und das Vertrauen verlieren, berufen sie einen neutralen Ombudsmann: Versicherungen, Banken oder die Bahn.

Journalisten verlieren das Vertrauen wie die meisten großen Institutionen, dennoch tun sich Redaktionen schwer: Gerade mal ein Dutzend Zeitungen gehört zur Vereinigung der Medien-Ombudsleute (VDMO), von Anton Sahlender gegründet und zusammengehalten, dem Ombudsmann der "Main-Post". Und nur eine Handvoll der Ombudsleute widmet sich der eigentlichen Aufgabe, Kritik an der Redaktion aufzunehmen; die anderen kümmern sich um die Sorgen der Leser mit Behörden und Institutionen und sind dem Bürgerbeauftragten vergleichbar.

Fünf unterschiedliche Formate von Ombudsfrau und Ombudsmann finden wir in Deutschland:

1. Der Ombudsrat

Er ist mein Favorit: Ein Redakteur, am sinnvollsten aus der Chefredaktion, und ein angesehener Bürger, am sinnvollsten im Ruhestand, bilden zusammen die Stelle, an die sich Leser mit Beschwerden über die Zeitung wenden können. Der Ombudsrat verscheucht alle Bedenken, er sei abhängig und vertrete im letzten doch nur die Interessen der Redaktion. 

Den Ombudsrat hat die "Braunschweiger Zeitung" etabliert, zunächst mit dem stellvertretenden Chefredakteur und Heinrich Kintzi, der fast ein Vierteljahrhundert General-Staatsanwalt in Niedersachsen war. Nach Kintzis Tod berief die Zeitung Joachim Hempel in den Ombudsrat: Er war fast ein Vierteljahrhundert Domprediger in Braunschweig, ein wortmächtiger und zeitkritischer Bürger, der als moralische Instanz in der Region geachtet wird.

In der montäglichen Kolumne auf der Leserseite antworten meist beide: Der Redakteur schildert, wie eine Redaktion arbeitet und dabei auch Fehler macht. Der emeritierte Domprediger hat von außen nicht selten eine andere Sicht.

So reagierte Thomas Roth, der stellvertretende Chefredakteur, auf die Kritik eines Lesers, dass die Redaktion auch anonyme Lesermeinungen drucke:

 "Auch der anonyme Kommentar hat seine Berechtigung. Manch einer würde sich sonst nie öffentlich äußern, manch einer fürchtet auch, seinen Namen zu nennen - etwa, weil er nicht will, dass sein Arbeitgeber oder Nachbar ihn erkennt."

Der Domprediger sah dies anders: "Ich selber bin überhaupt kein Freund anonymer Kommentare, die Verallgemeinerungen und Vorurteilen freien Lauf lassen." Einen Leser maßregelte Hempel, als der eine Überschrift nach dem Amoklauf in München kritisierte: "Auch kritische Leser müssen sich in ihrer Wortwahl mit dem Maß messen, mit dem sie die Wortwahl in der Berichterstattung der Zeitung messen. 'Irreführend, effektheischend, stimmungsmachend?' - das überschreitet in dieser Geballtheit das Maß kritischer Leserreaktion und vermittelt den Eindruck, verletzend wirken zu wollen. Lassen Sie uns im Umgang respektvoll und höflich bleiben in Zeiten, da Anonymität im Internet sich anschickt, alle Formen gegenseitigen Respekts niederzureißen."

Der Ombudsrat reagiert nicht nur mit Brief und Zeitungskolumne, sondern geht in die Lokalredaktionen, lädt gemeinsam mit dem Chefredakteur alle Leser zum Ombuds-Forum ein und diskutiert, so wie es der ehemalige Domprediger am liebsten mag: "Sie können uns von Angesicht zu Angesicht sagen, was sie an Kritik, Fragen, Lob und Tadel haben. Rede und Gegenrede, Verstehen und Verständnis wollen wir fördern, wenn wir einladen: Sagen Sie es uns ins Gesicht!"

Widersinnig mutet an, dass die "BZ"-Kolumnen der Ombudsleute im Internet nur gegen Bezahlung zu lesen sind. Gerade Ombuds-Kolumnen sollten jedem zugänglich sein (wie in allen anderen Zeitungen), sind sie doch ein Beweis, dass Redaktionen weder gelenkt sind, noch abgehoben, noch vertrauensunwürdig.

2. Der klassische Zeitungs-Ombudsmann

Die "Freie Presse" in Chemnitz nennt ihren Ombudsmann "Leser-Obmann". Reinhard Oldeweme ist seit sechs Jahren ausschließlich für die Kritik an der Zeitung zuständig und sieht seine Aufgabe auch darin, dem Standpunkt der Leser in der Redaktion ein Gewicht zu geben.

Wie fast alle Ombudsfrauen und -männer hat er eine eigene Kolumne. Oldeweme schreibt darüber hinaus einen eigenen Blog, in dem er täglich informiert, was er gerade für die Leser klärt, über was diskutiert wird und was er gern von den Lesern erfahren möchte. 

Die "Main-Post" in Würzburg folgt dem Vorbild amerikanischer Zeitungen, die den ersten Ombudsmann schon vor Jahrzehnten etablierten und meist einen erfahrenen Redakteur mit der Aufgabe betrauen - nur dem Verleger Rechenschaft schuldend, nicht dem Chefredakteur. Anton Sahlender nennt sich "Leser-Anwalt": Er war ein gutes Vierteljahrhundert stellvertretender Chefredakteur der "Main-Post", etablierte in dieser Zeit den Ombudsmann in Würzburg und blieb es nach seinem Ausscheiden aus der Redaktion.

Sahlender ist Gründer und Leiter der Medien-Ombudsleute in Deutschland; er bekam 2006 für die Leseranwalt-Veröffentlichungen den Deutschen Lokaljournalistenpreis und wurde 2007 als Lokaljournalist des Jahres ausgezeichnet. Er schreibt wöchentlich eine Kolumne und steht nicht selten auf Seiten der Leser - was seine Beliebtheit in der Redaktion zumindest kurzfristig nicht steigert.

Seine fünfhundert Kolumnen, die er als "Leseranwalt" geschrieben hat, sind komplett im Online-Archiv der "Main-Post" zu lesen - wie ein Kompendium der Medien-Ethik.

Den Begriff "Leser-Anwalt" halte ich für missverständlich: Anwalt ist einer, der nur Interessen einer Seite vertritt, durchaus auch gegen die Wahrheit. Doch der Ombudsmann einer Zeitung ist nicht einseitig, er kennt keine Gegner - hier Redaktion, da Leser -, sondern er vermittelt durch Zuhören, Gespräch und Recherche. Diese Vermittlung liegt der Ombudsleute-Idee zugrunde.

Die "Volksstimme" in Magdeburg hat auch den ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur zum "Leser-Obmann" berufen. Peter Wendt schreibt wöchentlich seine Kolumne: "Sie hat auch so etwas wie eine Scharnierwirkung. Sie antwortet auf Kritiken oder Hinweise von Lesern und erläutert, warum die Redaktion ein Thema aufgegriffen oder ignoriert, einen Vorgang auf diese und nicht auf jene Weise behandelt hat. Im Idealfall ist sie auch Inspiration für die Kollegen. So legte ich dar, was es heißt, bei der Berichterstattung über eine Selbsttötung - falls darüber überhaupt berichtet werden muss -besondere Zurückhaltung zu üben, und ich griff das viel diskutierte Thema auf, ob in der Berichterstattung über eine Straftat die Herkunft eines Täters eine Rolle spielen darf."

Das "Hamburger Abendblatt" nennt seine Ombudsfrau Ina-Maria Nießler "Leserbotschafter", die sich um die gesamte Kommunikation mit den Lesern kümmert.

3. Ein Jurist als neutraler Ombudsmann

Das "Süderländer Tageblatt" engagierte den Rechtsanwalt Joachim Schade als "Leseranwalt"; er ist kein Mitglied der Redaktion. 

Die "Wetzlarer Neue Zeitung" verfährt ähnlich: Hans-Joachim Wölk war bis 2007 Oberstaatsanwalt und wurde Ombudsmann, als er in Pension ging. Wölk bietet einmal in der Woche eine telefonische Sprechstunde an und sieht sich als "Zuhörer, Erklärer, Vermittler und Helfer", der auch allgemeine Probleme aufgreift.

Zwei Vorteile und ein Nachteil vereinigt sich in der Person eines Juristen als Ombudsmann: Erstens: Er kennt die Materie und denkt so logisch, wie nur ein Jurist denken kann; zweitens: Er ist wirklich unabhängig; allerdings besteht die Gefahr, dass er die Leserkritik von der juristischen und nicht so intensiv von der ethischen Seite aus betrachtet.

4. Die Ratgeber-Ombudsfrau

Die "Berliner Zeitung" darf als der deutsche Pionier gelten: 1997 gewann die Redaktion Klaus Schütz als Ombudsmann, Ex-Bürgermeister und geschätzter Elder Statesman. Karin Stemmler ist seit fünfzehn Jahren seine Nachfolgerin: "Er wusste, wie die Behörden gestrickt sind, und kannte maßgebliche Leute in der Stadt. Ich habe viel von ihm gelernt, zum Beispiel im Gespräch stets gelassen zu bleiben, auch wenn es hart auf hart geht, und mich in meinen Briefen knapp zu halten. Zeit ist Geld."

Über Missstände zu berichten, gegen bürokratische Härten vorzugehen und auf Benachteiligungen hinzuweisen - das ist die ureigene Aufgabe einer Redaktion, sagt Karin Stemmler. So leitet sie ein eigenes Ressort aus erfahrenen Lokal- und Ratgeber-Journalisten. "Gemeinsam konnten wir Tausenden Menschen helfen - sei es in Fragen von Ämterwillkür, bei Reklamationen oder Ärger mit der Krankenkasse oder dem Jobcenter."

Karin Stemmler hat darüber hinaus ein Netz gewoben aus Verbraucherschützern, Rechtsanwälten, Selbsthilfegruppen und Pressestellen von Firmen und Behörden. "In vielen Fällen bin ich nur der Lotse, der dem Leser die Adresse eines Experten vermittelt."

Karin Stemmler reagiert auch auf Kritik an der Redaktion. "Wenn es scharfe Reaktionen gibt, spreche ich das in der täglichen Redaktionskonferenz an, wenn es nur um Einzelfälle geht, berede ich das bilateral mit dem Kollegen selbst", schrieb sie in einem Beitrag für die "Drehscheibe".

Die "Frankenpost" in Hof sieht die Aufgabe der Ombudsfrau ähnlich wie die "Berliner Zeitung": Kerstin Dolde kümmert sich um Kritik an der Zeitung, aber auch um Fragen und Missstände jeder Art in ihren Kolumnen "Frage des Tages" oder "Die Sache mit...". Ein Nachrichten-Blog in Hof ehrte sie so: "Für die Menschen in der Region ist Kerstin Dolde die Frankenpost."

5. Das Leser-Sorgentelefon

Die "Deister- und Weserzeitung" in Hameln berief Kerstin Hasewinkel, die stellvertretende Redaktionsleiterin , zur Ombudsfrau; sie nimmt Anregungen und Sorgen der Leser auf und recherchiert für die Rubrik "Wir haken nach" - mit Themen wie: Warum gehen die Bauarbeiten in einer Straße nicht weiter? Warum ist der der Grünstreifen im Ortskern ungepflegt?

Die "Kieler Nachrichten" nennen ihre Redakteurin Marion Neurode "Leseranwältin". In ihrem Blog schreibt sie Geschichten wie diese: "Moin, moin, die Entscheidung ist gefallen. In diesen Tagen zieht ein Kieler in eine Anlage für Betreutes Wohnen in Flintbek. Die Einrichtung eines Telefonanschlusses hat er bereits vor fünf Wochen in Auftrag gegeben. Nur geschehen ist bisher nichts; Termine wurden nicht eingehalten..."

Die "Lippische Landes-Zeitung" nennt die Kolumne ihres Ombudsmanns Erol Kamisli "Kamisli kümmert sich". Seine Aufgabe beschreibt die Redaktion so: "Quer durch Lippe und teilweise über die Grenzen hinaus recherchiert er, um vor Ort Missstände anzuprangern und leserfreundliche Lösungen auszuhandeln."

Abschließend soll der Blick in die deutschsprachige Schweiz gehen: "Das größte Ärgernis für Leser sind nicht veröffentlichte Kommentare im Netz und die Praxis der Redaktionen, sich dazu nicht zu äußern", schreibt Ignaz Staub, der Ombudsmann der Zürcher Tamedia, der für Zeitungen und Zeitschriften eines kompletten Konzerns zuständig ist; er ist nicht weisungsgebunden und verspricht den Lesern: "Sämtliche Eingaben werden vertraulich behandelt und innerhalb von 60 Tagen beantwortet."

In einem Beitrag für die "Drehscheibe" sprach er das einzige Dilemma von Ombudsleuten an:

"Da ich als Ombudsmann keine Entscheidungs- oder Weisungsbefugnis habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als an das Verständnis der Zuständigen zu appellieren. Was gelegentlich, aber nicht immer gelingt." Aber immerhin hat er seine Kolumne, in deren Inhalt ihm keiner hineinreden kann.

Eigentlich müsste sich jede Redaktion einen Ombudsmann gönnen - im Interesse der Leser und im eigenen Interesse.


INFO

a) Was machen Medien-Ombudsleute? Sie...

1. ... kommunizieren oder vertreten Leser- und Nutzerinteressen in der Redaktion
2. ... vermitteln in Konfliktfällen zwischen Nutzern/Lesern und Redaktion
3. ... beantworten Leserbeschwerden zu redaktionellen Inhalten
4. ... wirken in ihren Briefen, Veröffentlichungen/Kolumnen/Blogs durch ...
5. ... das Erklären journalistischer Grundsätze und Arbeitsweisen *)
6. ... begründete Kritik an Leistungen der eigenen Redaktion *)
7. ... orientieren sich am Kodex des Deutschen Presserates

b) Sieben gute Gründe für Ombudsleute in den Medien

1. Vermittler zwischen Leserschaft, Rezipienten und Redaktion. Anwälte für Leserschaft, Rezipienten und Pressefreiheit. Teil der Medienselbstkontrolle.

2. Sind den gesetzlichen und berufsethischen Standards der Medien und des Journalismus verpflichtet. Sie arbeiten auf dieser Basis unabhängig und sachbezogen.

3. Verlässliche, kompetente Ansprechpartner für Kritik und Anregungen der Leserschaft/Rezipienten. Offen für Anliegen und Vermittler von Dialog.

4. Wirken durch berufliche Erfahrung, Unabhängigkeit und Persönlichkeit

5. Stärken Transparenz und Glaubwürdigkeit von Medien, indem sie Inhalte, Ergebnisse und Begründungen ihrer Arbeit und damit zugleich Fragen der Pressefreiheit und Medienalltags veröffentlichen

6. Fördern die interne Diskussion über Leistungen und Fehlleistungen. Sind Faktor der Qualitätskontrolle und -verbesserung.

7. Fördern Austausch zwischen professionell arbeitenden Journalisten und dem Publikum. Stärken dadurch auch Qualität als Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Medien. (Quelle: Initiative Qualität im Journalismus)

c) Der Kodex der internationalen "Organization of News Ombudsmen (ONO)"

1. Der Medien-Ombudsmann setzt sich für den Schutz und die Steigerung der Qualität des Journalismus durch Förderung eines respektvollen und wahrheitsgemäßen Diskurses über die Methoden und Zwecke des Journalismus ein.

2. Hauptziel des Medien-Ombudsmanns ist die Förderung der Transparenz innerhalb seines Medienunternehmens.

3. Der Ombudsmann wirkt auf den Schutz der Pressefreiheit hin und fördert einen verantwortungsvollen, qualitativ hochwertigen Journalismus.

4. Zu den Aufgaben des Ombudsmannes gehört es, Beschwerden über Medienberichte im Namen der Öffentlichkeit entgegen zu nehmen und zu untersuchen.

5. Der Ombudsmann empfiehlt das am besten geeignete Vorgehen, um Lösungen für die in Beschwerden angesprochenen Fragen zu finden.

6. Der Ombudsmann handelt unabhängig im Interesse der Nachrichtenkonsumenten.

7. Der Ombudsmann bemüht sich, vollkommen neutral und fair zu bleiben.

8. Der Ombudsmann übt keine Tätigkeit aus, die einen Interessenkonflikt hervorrufen könnte.

9. Der Ombudsmann verdeutlicht die Aufgaben und Pflichten des Journalismus gegenüber der Öffentlichkeit.

10. Der Ombudsmann handelt als Mediator zwischen den Erwartungen der Öffentlichkeit
und den Verantwortlichkeiten von Journalisten.

Paul-Josef Raue (66) lernte in den neunziger Jahren Art Nauman kennen, den damaligen Präsidenten der amerikanischen Ombudsmann-Vereinigung. Nauman, Ombudsmann der kalifornischen "Sacramento Bee", war zu Besuch in Deutschland, dem Land seiner Vorfahren, und stellte Lokaljournalisten Idee und Vorzüge eines Ombudsmanns vor. Raue selbst griff die Idee auf, zuerst im "Neuen Handbuch des Journalismus", dann verwirklichte er sie für die "Volksstimme" in Magdeburg und die "Braunschweiger Zeitung".

Raue schreibt jeden Dienstag bei kress.de die Kolumne "Journalismus!". Auf kress.de erschien auch die 20-teilige Serie "Journalismus der Zukunft", in der in einigen Folgen auch der Ombudsmann zum Thema wurde: Die Macht der Gerüchte; Was ist Qualität?; Achte Deinen Leser. Sein Blog mit weit über tausend Einträgen: www.journalismus-handbuch.de 

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