Über die Veränderungen informierte Dietmar Wallner, Geschäftsführer Medienservices bei DuMont, am vergangenen Freitag die Mitarbeiter. Wallner wird selbst kommissarisch zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Geschäftsführung von DuMont Dialog übernehmen. Operativ führt Wolfgang Nathusius das Unternehmen, ein Berater, der bereits im Haus aktiv ist.
DuMont-Unternehmenssprecher Björn Schmidt sagte auf kress.de-Anfrage, die gesellschaftsrechtliche Form der Zusammenarbeit mit Walter Services stehe noch nicht fest. Das Unternehmen aus Ettlingen unterstützt DuMont Dialog bereits jetzt bei Auftragsspitzen. Man prüfe auch, ob DuMont Dialog von der Call-Center-Technologie des Partners und "einheitlichen Prozessen" mit Walter Services profitieren könne, so Schmidt.
DuMont Dialog beschäftigt in der Zentrale in Halle und in Berlin rund 350 Mitarbeiter, die u.a. Dienstleistungen wie Anzeigenaufnahme und Abonnentenservice für die DuMont-Zeitungstitel (u.a. "Kölner Stadt-Anzeiger", "Mitteldeutsche Zeitung") besorgen. DuMont hat die Call-Center-Aktivitäten in dem vor zwei Jahre verkündeten Programm "Perspektive Wachstum" als Wachstumsfeld identifiziert (kress.de vom 26. September 2014). Zu den externen Kunden zählen bereits die Madsack Mediengruppe und der FAZ-Verlag mit "FAZ" und "FAS". Die Partnerschaft mit Walter Services dokumentiert nun, dass DuMont im Telefonmarketing aus eigener Kraft nicht weiter wachsen kann.
In Mitarbeiterkreisen werden die Veränderungen bei DuMont Dialog als Sanierungsprogramm gewertet. Das Unternehmen ist in den roten Zahlen und erwartet auch für dieses Jahr ein Defizit. Unternehmenssprecher Schmidt wollte sich zu konkreten Zahlen nicht äußern, sondern verwies lediglich auf die "Auswirkungen des Mindestlohns". In Halle gebe es einen intensiven Wettbewerb um Agents und Führungskräfte für Call Center, der das Gehaltsniveau um bis zu 30 Prozent habe steigen lassen.
"Grenzen des Wachstums am Arbeitsmarkt"
Auch die Kooperation mit Walter Services begründet Schmidt mit den "Grenzen des Wachstums am Arbeitsmarkt in der Region Halle". Die Fluktuation in der Branche betrage zwischen 20 und 40 Prozent pro Jahr, so dass es an ausreichend Personal mangele, um alle Aufträge abzuarbeiten. Man sei in der "unangenehmen Lage, an diesem Standort nicht mehr wachsen zu können". Ein Abbau von Arbeitsplätzen sei hingegen "nicht das Thema". Schmidt: "Wir hoffen, dass viele Arbeitnehmer bleiben und wir mit der Kooperation mit einem starken Partner Lücken ausgleichen können."
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