Liesegang hat seinen neuen Posten Anfang der Woche angetreten, Geschäftsführer Andreas Simmet hat die Personalie auf Nachfrage am kress.de-Telefon bestätigt. Mit Frank Mangelsdorf, seit 2001 im Amt, gebe es Gespräche über eine eventuelle zukünftige Zusammenarbeit. Damit herrscht im östlichen Brandenburg zumindest eine sehr ungewöhnliche Situation - normalerweise ist die Situation in einem Verlag schon längst geklärt, was mit dem bisherigen Amtsinhaber passiert, wenn ein neuer Kapitän an Bord kommt. Offensichtlich gibt es in Frankfurt (Oder) aber noch Gesprächsbedarf.
Claus Liesegang gilt als Vollblut-Journalist mit exzellentem Leumund, er weiß sowohl, wie man eine Regionalzeitung erfolgreich macht und wie Anzeigenblätter aussehen müssen, damit sie am Markt Aufmerksamkeit erhalten und bestehen.
Liesegang kam im August 2015 zum "Donaukurier" und hatte die Regionalzeitung nach nicht einmal zwölf Monaten verlassen müssen. Nachdem kress.de im Sommer 2016 zuerst über den überraschenden Wechsel in Ingolstadt berichtet hatte, war kein echter Grund zu erfahren, warum sich Herausgeber Georg Schäff so rasch von seinem bei der Verlagsgruppe Rhein Main abgeworbenen Chefredakteur trennen wollte.
Ende November 2016 wurde dann bekannt, dass Schäff den Regionalverlag an die Verlegerin der "Passauer Neuen Presse", Simone Tucci-Diekmann, für einen nichtgenannten, hohen Millionenbetrag.
Hintergrund Märkisches Medienhaus
Kein Medienhaus in Brandenburg erreicht mehr Leser als die Verlagsgruppe, in der neben der "Märkischen Oderzeitung" auch der "Oranienburger Generalanzeiger" mit weiteren Bezirksausgaben sowie Anzeigenzeitungen ("Märkischer Sonntag", "Märkischer Markt") erscheinen. Die Titel des Märkischen Medienhauses erscheinen wöchentlich in einer Auflage von 1,7 Millionen Exemplaren.
Für die "Märkische Oderzeitung" arbeiten laut Verlagsangaben 86 Redakteure, das Blatt erscheint mit zwölf Lokalausgaben in den Städten und Gemeinden Angermünde, Schwedt, Eberswalde, Bad Freienwalde, Bernau, Strausberg, Seelow, Fürstenwalde, Erkner, Beeskow, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder). Die verkaufte Auflage der Tageszeitung beträgt laut IVW 72.722 Exemplare (3/2016). Die Zeitung versteht sich als Sprachrohr zwischen Hauptstadt und polnischer Grenze.
Alleiniger Gesellschafter des Märkischen Verlags- und Druckhauses ist die Neue Pressegesellschaft Ulm (Südwest Presse) - bis Ende 2012 war der Verlag der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten" hälftig an dem Medienhaus in Frankfurt (Oder) beteiligt.
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