Tom Buhrow hat Ruhe an der WDR-Spitze gebracht

 

2017 war ein Spitzenjahr für Tom Buhrow. Bei den kress Awards ist Tom Buhrow nominiert als Medienmanager des Jahres.

kress-Hinweis: Wer noch nicht Teil der kress-Community ist, aber mitstimmen möchte: Formlose Mail mit dem Betreff #kressAwards bitte direkt an rebecca.wieser(at)oberauer.com. Sie werden dann zeitnah zur Stimmabgabe eingeladen.

2017 war ein Spitzenjahr für Tom Buhrow. Zumindest wenn man Erfolg in Geld messen möchte: Mit fast 400.000 Euro brutto als Intendanten-Gehalt ließ er seine Kolleginnen und Kollegen in den anderen ARD-Anstalten teilweise weit hinter sich. An der Spitze seines eigenen Hauses, des größten im föderalen ARD-System und – gemessen an der Zahl der Beschäftigten – nach der BBC zweitgrößten europäischen Senders, ist es im vierten Jahr seiner Amtszeit an der Spitze für Buhrow, der selbst einst beim WDR volontierte, ruhiger geworden.

Für den Intendanten muss das ein gutes Zeichen sein, standen seine ersten Amtshandlungen im Zeichen einer drängenden Programmreform (vor allem im Radio-Bereich) und von Finanzsorgen. Nachfolger der damals zurückgetretenen Intendantin Monika Piel wurde er im Juli 2013. Buhrow, der als langjähriger ARD-Auslandskorrespondent und als "Tagesthemen"-Nachfolger des charismatischen Lächlers Ulrich Wickert breiten Schichten der Fernsehbevölkerung bestens bekannt war, gelang ein nicht ganz selbstverständlicher Coup: Er wechselte nicht als ARD-Mandatsträger, der die Arbeit mit den Gremien über Jahre hinweg eingeübt hatte, sondern eben als Moderator und Sendergesicht in die Chefetage.

Der heute 59-Jährige wuchs in Siegburg auf, wo er bei der dortigen Lokalredaktion des Bonner "General Anzeiger" auch schon kurz nach der Schulzeit erste journalistische Erfahrungen sammelte. Seine Beziehung zu den USA, als deren Kenner und Erklärer Tom Buhrow auch heute noch – vor allem in Zeiten der Trump-Irritationen – herhalten muss, hat ebenfalls frühe Wurzeln: Buhrow war Austauschschüler an einer High School in Wisconsin.

An der Universität Bonn studierte er später Geschichte, Politikwissenschaften und Rheinische Landeskunde. Dienstlich brachten ihn später seine Jahre als Fernsehkorrespondent im Studio Washington sowie im ARD-Studio Paris ins Ausland. 2002 wurde Tom Buhrow Leiter des Studios in der US-Hauptstadt. Ganz losgelassen hat ihn sein Fernweh auch nach dem Sesshaftwerden am WDR-Standort Köln noch nicht. Zuletzt beteiligte sich der Intendant, der sich sonst mit tagespolitischen Äußerungen zurückhält, an dem Sammelband "Amerika stellt die Weichen: Die Supermacht im Umbruch".

Begründung kress: Der Intendant scheut sich nicht vor Reformen, probiert neue Formate aus und verändert das Programm. Er setzt beim Umgang mit Gebührengeldern auf Transparenz und steigert so die Akzeptanz für das duale System. 

Tom Buhrow ist in der Kategorie Medienmanager des Jahres nominiert.

Zur Wahl des Medienmanagers des Jahres stehen außerdem:

Bernd Reichart, Vox: Der Vox-Geschäftsführer ist der derzeit erfolgreichste Manager im TV-Geschäft. Der Sender ist in die erste TV-Liga aufgestiegen. Besondere Stärke: Die Entwicklung eigener, kreativer Formate. Die Werbe- und Zuschauer-Marktanteile steigen.

Kay Dammholz, Dazn: Der Geschäftsführer bastelt an der Zukunft des Sportfernsehens - mit einem Streamingdienst, der auf den User ausgerichtet ist und ein cleveres Preismodell anbietet. Mit dem Erwerb der Fußball-Champions-League-Rechte ist Dammholz ein Coup gelungen. 

Martin Wunnike, Mittelbayerischer Verlag: Der Geschäftsführer der Mittelbayerischen Zeitung schafft es, eine ungewöhnliche Innovationsfreude in seinem Unternehmen zu fördern. So entstehen neue Erlösquellen (wie Veranstaltungen, Sonderpublikationen), um das Stammgeschäft zu stützen. 

Mathias Döpfner, Axel Springer: Der CEO hat Axel Springer zu einem der wenigen Medienunternehmen entwickelt, die bereits heute fest im Digitalgeschäft verankert sind. Zudem macht er sich als BDZV-Präsident für die Interessen der Branche stark. 

Philipp Justus, Google: Der Vice President Central Europe ist mit Googles Digital News Initiative inzwischen einer der wichtigsten Impulsgeber für technologische Innovationen in der Branche, bis hin zu Paid-Content-Lösungen, an denen derzeit gearbeitet wird. 

Philipp Welte, Burda: Der Vorstand für nationale Medienmarken erweitert das Stammgeschäft erfolgreich. Durch pointierte Wortmeldungen stößt er immer wieder Debatten an. Schmiedete zuletzt die Grosso-Allianz der Verlage.

Rainer Esser, Zeit Verlagsgruppe: Ausgehend vom Stammgeschäft startet der Geschäftsführer permanent neue Aktivitäten und erschließt zusätzliche Geschäftsfelder für die Marke. 2017 etablierte er ein Bezahlmodell für zeit.de und das Abonnentenprogramm "Freunde der Zeit". 

Thomas Düffert, Madsack Mediengruppe: Der CEO zentralisiert wichtige Bereiche des Unternehmens und positioniert sich zunehmend als Dienstleister für andere in der Branche. Im Tageszeitungsgeschäft, das sich zunehmend konsolidiert, gehört Madsack zu den Taktgebern.

Yvonne Bauer, Bauer Media Group: Sie führt ihr Familienunternehmen als Verlegerin und Managerin - eine Doppelrolle, die für ein Unternehmen dieser Größe ungewöhnlich ist. Im Stammgeschäft ("Meins") und darüber hinaus belebt Bauer den Markt durch innovative Konzepte.

Mitmachen und wählen!

Ihre Stimme für die kress Awards können alle Empfänger eines kress-Newsletters abgeben und alle, die ein Profil in der Datenbank hinterlegt haben. Wer noch nicht Teil der kress-Community ist, aber mitstimmen möchte: Formlose Mail mit dem Betreff #kressAwards bitte direkt an rebecca.wieser(at)oberauer.com. Sie werden dann zeitnah zur Stimmabgabe eingeladen.

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