300 Interviews hat Kantar TNS Media Research am 26. und 27. November deutschlandweit unter den Leserinnen und Lesern der "Bild am Sonntag" geführt. Zusätzlich wurden vier Fokusgruppen von je 90 Minuten Dauer mit 50 Prozent Kernkäufern und 50 Prozent Randkäufern in Hamburg und Essen zur tieferen Bewertung der Beiträge der "Bild am Sonntag" getroffen und befragt.
96 Prozent aller Befragten sind mit dem Sonntagsblatt zufrieden, 41 Prozent sogar sehr zufrieden. Die Leser bewerten die Struktur der Wochenzeitung als übersichtlich und finden sich gut zurecht. "Die Zielgruppe der BamS-Käufer erwartet von einer Sonntagszeitung primär vielfältige Informationen mit hohem Unterhaltungswert", heißt es in der Zusammenfassung.
Zwei Punkte fallen besonders auf - hohe Zustimmung gibt es für die Rubrik Jubiläen im Blatt, wenn die Redaktion in der Rubrik "Legenden" an Jubiläen erinnert: "Nostalgisch geprägte Retrospektiven sind Zielgruppenfavoriten", heißt es in der Auswertung. Für andere Medien bedeutet das: Historische Themen funktionieren also, wenn sie lebhaft und lesernah umgesetzt werden.
Und: Politik direkt als Einstieg in das Horn-Weekly funktioniert, die Befragten loben die "zugänglich und involvierend" inszenierten Politik-Themen.
Von der "Bild am Sonntag" erwarten die Leser Lebensnähe ("Themen, mit denen ich als normaler Mensch was anfangen kann"), Spannung ("Berichte, die so aufgemacht sind, dass man sie einfach lesen will"), Highlights/Exklusives ("Berichte, die man vielleicht so nicht erwartet hat"), Zugänglichkeit ("leicht und entspannt zu lesen") und Themenvielfalt ("für jeden etwas dabei").
Horn schafft es mit ihrer (kleinen) Redaktion also Woche für Woche, Themen zu finden, für die sich die Leser interessieren. Auf der kaufmännischen Seite bei Axel Springer fällt bei Hintergrundgesprächen allerdings häufig die Frage, warum bei solch einem glänzenden Ergebnis in der Leserbefragung die "Bild am Sonntag" so deutliche Auflagenrückgänge verzeichnen muss.
Aktuell arbeiten nach kress-Infos Redaktion und Verlag intensiv daran, den negativen Auflagentrend tatsächlich in den Griff zu bekommen. Im vierten Quartal 2017 hat Axel Springer 852.232 Exemplare verkauft, 2016 waren es noch 930.232 verkaufte Exemplare, ein Minus von 8,39 Prozent.
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