Leser von "kress pro" wissen es längst - Meckel und ihr Team haben sich bei dem Multi-Plattform-Angebot für den Namen "Ada" (gesprochen: ey-dah) entschieden. Damit wollen sie an Ada Lovelace erinnern, "der ersten Programmiererin der Menschheitsgeschichte", wie Meckel sagt. Sie meldet sich am kress.de-Telefon vom Frankfurter Flughafen, sie ist auf dem Weg nach Berlin und aufgeregt und voller Vorfreude auf den Launch von "Ada".
Der soll offiziell am Mittwochabend im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel erfolgen, die einer Einladung Meckels zur Konferenz "Morals and Machines" folgt, und dort unter anderem auf den Roboter "Sophia" von Hanson Robotics trifft und mit ihm auch spricht.
Die Kanzlerin nimmt sich in diesen stürmischen Wochen Zeit für die Künstliche Intelligenz, auch das kann als ein Zeichen gewertet werden, welche Priorität die Digitalisierung inzwischen auf höchster Ebene einnimmt.
Denn laut Meckel wird nichts die Gesellschaft so verändern wie die digitalen Technologien. "Weil die künstliche Intelligenz (KI) nicht nur Werkzeug in unserem Leben sein, sondern sich zum allumfassenden Werte- und Regelsystem unserer zivilisatorischen Infrastruktur entwickeln wird. Und da wollen wir doch wissen, was das für uns bedeutet und wie wir damit umgehen können. Die Antwort auf diese Herausforderungen sollten wir nicht der künstlichen Intelligenz überlassen, dafür brauchen wir schon unsere menschliche Intelligenz", heißt es ganz offiziell.
Neben Meckel, die weiterhin Herausgeberin der "Wirtschaftswoche" bleibt, bei der "Ada" auch innerhalb der Handelsblatt Media Group angesiedelt ist, gehören zum Kernteam Sven Prange als Redaktionsleiter, Astrid Maier, Chefreporterin und journalistische Produktentwicklerin, Léa Steinacker, Chief Innovation Officer bei Wiwo, "Schnittstelle" zum Magazin, Milena Merten, die frisch aus dem Volontariat an der Georg-von-Holtzbrinck-Journalistenschule kommt, sowie als Verlagsleitung Johanna Schade.
"Ada" soll in Zukunft auf mehreren Beinen stehen. Neben dem Live-Journalismus wie zum Launch mit der Konferenz "Morals and Machines" (im nächsten Jahr ist eine Tagung in Kalifornien geplant) wird es wöchentlich einen Newsletter geben. Der heißt liebevoll "Brief aus der Zukunft" und erscheint an diesem Sonntag zum ersten Mal. Dieser Brief ist der Nachfolger von Meckels bislang verbreitetem Newsletter "Serendipity".
Kommende Woche dann geht die erste Staffel des "Ada"-Podcasts live; ein gedrucktes Magazin erscheint das erste Mal im Oktober, danach vierteljährlich.
Miriam Meckel glaubt fest an den Erfolg von "Ada". Aber wie soll sich das Angebot finanzieren? Newsletter und Podcasts gibt es am Anfang umsonst, der Reichweite wegen. Alleine darauf, dass das gedruckte Magazin viele Käufer und Werbekunden anzieht, wird Verleger Dieter von Holtzbrinck auch nicht setzen.
Miriam Meckel macht klar: "Ich sehe enorme Potenziale im Bereich Weiterbildung, die sich für die Themenfelder neue Technologien, Veränderung von Geschäftsmodellen und Führungskonzepten ergeben. Wir entwickeln gerade das Programm und haben begonnen, Gespräche mit möglichen Partnern zu führen. Unsere Bildungsplattform soll dann nächstes Jahr an den Start gehen", sagt Meckel. Und ergänzt: "Ich bin der Meinung, dass wir, die wir aus dem klassischen Journalismus kommen, uns selbst auch immer wieder neu erfinden müssen, und das gilt auch für unsere Geschäftsmodelle."
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