kress.de: Frau Šašić, wie fühlt sich denn die neue Rolle vor den TV-Kameras an?
Celia Šašić: Die Aufregung ist noch ein wenig diffus, weil die Sendung ja gerade erst losgegangen ist. Natürlich bin ich angespannt. Es ist ein ganz neues Aufgabenfeld. Ich habe vorher schon öfter im Fernsehen Interviews gemacht – aber eben immer in einer anderen Rolle, als Spielerin. Jetzt wechsle ich die Seiten. Aber zum Glück weiß ich, wie sich so eine Situation anfühlt. Es ist eine spannende Aufgabe für mich. Ich versuche so viel wie möglich für mich mitzunehmen – und dabei auch zu lernen.
"Wir sprechen über den Fußball an sich."
kress.de: Normalerweise wissen Sie ja relativ gut, wie man trainiert und sich vorbereitet. Wie macht man sich für einen TV-Job fit?
Celia Šašić: Ich weiß, wie man sich sportlich fit für den Platz macht. So gehe ich auch in die Sendung. Ich werde mich auf die Vereine, die wir in der Sendung besprechen werden, gut vorbereiten. Und das Gesamtgeschehen im Fußball verfolge ich sowieso. Es geht nicht nur um das jeweils einzelne Spiel und alles andere wäre außen vor. Wir sprechen über den Fußball an sich.
kress.de: Der "Fantalk" ist ja schon ein besonders Format. Sie sprechen über ein Live-Spiel, das die Zuschauer zuhause gar nicht sehen. Wie funktioniert das eigentlich praktisch, dass Sie auf Ballhöhe bleiben?
Celia Šašić: Wir sehen die Spiele ja auf den Monitoren in der Sportsbar, nur die Zuschauer bekommen sie aus lizenzrechtlichen Gründen nicht im Free-TV zu Gesicht. Deswegen können wir ihnen ja auch "live" unsere Eindrücke vermitteln. Man muss eben parallel aufmerksam sein.
kress.de: Keine ganz leichte Körperhaltung. Auch wenn Sie als Spielerin auf dem Feld ja darauf geeicht war, auch zu ahnen, was möglicherweise hinter ihrem Rücken oder links und rechts alles passiert.
Celia Šašić: Das erfordert eine ganz besondere Konzentration, um immer auf dem Stand der Geschehnisse zu sein. Ich muss auf die Bildschirme blicken, darf aber auch die aktuelle Diskussion nicht aus den Augen verlieren. Hinzu kommt noch etwas Besonderes: Die Sendung ist lang. Man sitzt mehrere Stunden am Stück auf seinem Platz und kann sich nicht mal für ein paar Minuten ausklinken, um seine Gedanken zu sammeln.
kress.de: Man kann sich nicht auswechseln lassen?
Celia Šašić: (lacht) Das geht leider nicht im Live-Fernsehen. Es gibt keine Auswechselspieler am Rand, die fliegend aufs Feld kommen können. Aber darum geht’s ja – dass es eine lebhafte Live-Diskussion wird.
"Ich war lange Zeit fast immer von Jungs umgeben, bis ich Profi-Fußballerin wurde. Mit denen werde ich schon fertig."
kress.de: Es ist ja zudem auch eine ziemliche Männer-Runde. Solche Kollegen können ja auch mal stur sein und sich das Wort nicht so leicht nehmen lassen. Gibt Ihnen das im Vorfeld der Sendungen ein wenig zu denken?
Celia Šašić: Klar. Erst mal muss ich mich generell in der Situation zurechtfinden, mit vielen Leuten gleichzeitig eine Diskussion zu führen. Man soll sich nicht ständig unterbrechen, muss aber irgendwann auch mal mit seiner Meinung dazwischenfahren. Da gilt es, das richtige Maß zu finden – unabhängig davon, ob ich es mit Männern zu tun habe oder nicht. Aber ich spiele Fußball, seit ich fünf war. Und ich war lange Zeit fast immer von Jungs umgeben, bis ich Profi-Fußballerin wurde. Mit denen werde ich schon fertig. Sport1 wollte eine Frau als Expertin dabei haben, weil sie da gut reinpasst.
kress.de: Wenn man in eine neue Partie geht, ahnt man ja schon manchmal vor Anpfiff, von wem man ein Foul befürchten muss.
Celia Šašić: In dieser Runde habe ich da keine Ängste. Ich kann auch recht schlagfertig sein.
kress.de: Wenn Sie sehen: Tim Wiese kommt unter Volldampf aus der Garderobe...
Celia Šašić: Keine Sorge. Wir kennen uns zwar noch nicht so gut. Ich bin gespannt, wie das wird in der Zusammenarbeit.
"Ich habe schon immer mit TV-Arbeit geliebäugelt."
kress.de: War es eigentlich schon ein langgehegt Wunsch von Ihnen, als TV-Expertin vor die Kamera zu treten?
Celia Šašić: Nach meiner Karriere war mein größter Wunsch, im Fußball selbst bleiben zu können. Ich wusste lange aber nicht so genau, in welche Richtung das gehen sollte. Dann ist Sport1 darauf aufmerksam geworden und hat sich bei mir mit der Frage gemeldet, ob ich mir ein TV-Engagement grundsätzlich vorstellen könnte. Da habe ich dann natürlich sofort zugesagt, weil ich schon immer mit TV-Arbeit geliebäugelt habe. Ich nehme die Herausforderung an und freue mich sehr darauf. Vor allem weil ich mir vorstellen kann, in Zukunft mein Fernsehengagement noch intensiver zu betreiben. Man weiß ja nie, was noch kommt.
TV-Tipp: Die nächste "Falktalk"-Sendung mit Celia Šašić strahlt Sport1 am Mittwoch, 3. Oktober aus.
Celia Šašić geht ihre neue TV-Karriere sehr planvoll an und hat sich gleich mal gut vernetzt - als frischer "kresskopf".
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