Nach dem Universum-Film-Kauf: Markus Frerker soll bei KKR mit die Strippen ziehen

 

Der Aufbau einer starken, neuen Bewegtbild-Plattform geht weiter: Aktuell hat der Investor KKR die Bertelsmann-Tochter Universum Film gekauft. Welche Weichen Markus Frerker als COO stellen soll.

Eben erst hatte KKR vom Münchner Medienunternehmer Herbert Kloiber dessen Tele München Gruppe gekauft und den ehemaligen Harald-Schmidt-Manager und zuletzt Vorstandsvorsitzenden der Constantin Medien AG, Fred Kogel, dort als CEO zum neuen starken Mann gemacht (kress.de berichtete). Wenige Tages später kommt nun von Bertelsmann auch das Traditionsunternehmen Universum Film ("Das kleine Gespenst", aktuell: "Vice - Der zweite Mann") dazu, das KKR mit der TMG zusammenführen möchte. 

Dafür wechselt der bisherige Geschäftsführer Bernhard zu Castell, der seine Karriere einst - wie Fred Kogel - in der KirchGruppe startete und 2004 in die Unternehmensentwicklung von RTL kam, mit zum neuen Eigner KKR. Kaufmännischer Leiter von Universum Film wurde zu Castell im Sommer 2006, seit 2010 war er CEO.

Zusätzlich holt sich Fred Kogel eine weitere erfahrene Führungskraft an Bord: Markus Frerker, eigentlich ein promovierter Arzt, der in Hannover, Stanford und Kyoto studiert hatte, übernimmt in dem neuen Firmenkonstrukt den COO-Part. Er war Chief Officer Group Content bei ProSiebenSat.1 und verantwortete dort unter anderem die Inhaltebeschaffung der gesamten Gruppe. Vor dieser Zeit stand Frerker lange in McKinsey-Diensten - unter anderem als Leiter des deutschen Medien- und TV-Teams.

Als einen "ausgewiesenen Experten in der Medienbranche" bezeichnet Fred Kogel nun seinen langjährigen Weggefährten. Markus Frerker soll dabei helfen, das neue Unternehmen, das sich mit Universum Film auch um einen starken SVOD-Kanal und digitale Vertriebswege stärkt, zu einem Gewicht im deutschen Medien-Markt, auch mit Blick aufs Streaming-Geschäft, zu machen.

Hintergrund: Das heutige Unternehmen Universum Film, in dem Kinofilme wie zuletzt der Vox-Ableger "Club der roten Bänder" vermarktet werden, startete vor rund 40 Jahren als Home-Entertainment-Vertrieb von Bertelsmann. 2002 ging der Kinoverleih an den Start - mit Titeln wie "Unsere Erde", "The Hateful 8" und in jüngerer Zeit "Valerian - Die Stadt der tausend Planeten". Seit 2017 betreibt Universum Film zwei SVOD-Channel. Die bisherige Tochter der Mediengruppe RTL hält die Rechte an rund 3700 Titeln. Über den Kaufpreis durch KKR wurde nichts bekannt. Möglich gemacht haben den Verkauf die neuen Geschäftsführer Bernd Reichart und Jörg Graf von der Mediengruppe RTL. 

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