Der streitbare Medienunternehmer und frühere Handelsblatt-Geschäftsführer Gabor Steingart hatte mit Ausführungen über ein angebliches Wechselangebot von Merz, der bekanntlich bei der Wahl zum neuen CDU-Parteivorsitzenden dem Mitbewerber Armin Laschet unterlegen war, zur FDP für einigen Wirbel gesorgt.
Wie Steingart in seinem digitalen Morgen-Newsletter schreibt, kam der Hinweis dazu "aus CDU-Kreisen". Merz wollte sich zu derlei Spekulationen nicht äußern. Mehr noch: Er ging mit Hilfe des Medienanwalts Christian Scherz gegen das Morning Briefing vor.
Am Mittwochmorgen reagierte nun Gabor Steingart - mit einem Widerruf. "Im Morning Briefing habe ich, nach einem entsprechenden Hinweis aus CDU-Kreisen, geschrieben, dass es das Team Christian Lindner war, das dem gescheiterten CDU-Bewerber Merz sowohl ein Parteibuch als auch einen führenden Posten in der FDP angeboten habe. Doch Merz habe 'fürs Erste abgelehnt'. Das allerdings war für Friedrich Merz nun die eine Irritation zu viel. Er will zwar weiterhin nicht sagen, wer ihm welches Angebot gemacht hat, aber Lindner sei es nicht gewesen", schreibt Gabor Steingart. "Zusammen mit dem FDP-Chef schickte er mir den Medienanwalt Christian Schertz aufs Dach. Dem habe ich wunschgemäß versichert, dass ich nie wieder über ein Angebot von Lindner an Merz berichten werde, es sei denn, es wird angenommen."
Dann wird Steingart juristisch deutlicher: "Was nicht knallhart belegt werden kann, wird im Journalismus widerrufen. Ehrensache! Also: Ich widerrufe die oben gemachte Behauptung als unwahr. Zu keinem Zeitpunkt haben die FDP oder das Team Christian Lindner Herrn Merz ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Herr Merz hat daher auch ein solches Angebot nicht abgelehnt."
Hintergrund: Zuletzt hatte Gabor Steingart selbst Zahlen zur Reichweite seiner Aussendungen bekannt gegeben (kress.de berichtete). So erreicht der "Morning Briefing Newsletter" mit Hilfe der Kooperationspartner Focus Online, LinkedIn, 1&1 sowie der US-Wirtschaftsagentur Bloomberg, für deren Kunden der Newsletter im Premiumprodukt Terminal veröffentlicht wird, werktäglich über 440.000 Leserinnen und Leser. In der Spitze habe man in 2020 sogar 1,1 Millionen Leserinnen und Leser erreicht.
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