Weltweit seien 57 Medienschaffende gestorben, teilte am Mittwoch die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) in Berlin mit. Im Vorjahr seien es noch 48 gewesen, rund ein Fünftel weniger.
Einer der Gründe für den Anstieg war der russische Angriffskrieg in der Ukraine, wie aus der "Jahresbilanz der Pressefreiheit 2022" hervorgeht. Zwei Jahre lang war die Zahl der Toten gesunken. Die gefährlichsten Länder waren Mexiko (11 Tote), die Ukraine (8 Tote) und Haiti (6 Tote). "Aufgrund des Kriegs in der Ukraine verdoppelte sich (...) die Zahl der bei einem Auslandseinsatz getöteten Medienschaffenden", bilanzierte RSF. "Von den acht Journalistinnen und Journalisten, die seit Kriegsbeginn ihr Leben verloren, kamen fünf aus dem Ausland."
Aber auch außerhalb von Kriegsgebieten verloren laut RSF 2022 mehr Journalistinnen und Journalisten bei der Arbeit ihr Leben. "Dieser Anstieg erklärt sich zum einen durch die Aufhebung der Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie." Medien hätten wieder mehr Menschen vor Ort. "Zum anderen gelang es mehreren Staaten nicht, die bei ihnen grassierende Gewalt einzudämmen und Medienschaffende zu schützen. Allein in Mexiko wurden mindestens elf Journalistinnen und Journalisten ermordet." Das sind 20 Prozent der Opfer weltweit. Oft schrieben sie über Korruption. Zum vierten Mal in Folge war Mexiko für die Branche das gefährlichste Land.
Fast 80 Prozent der 2022 getöteten Medienschaffenden wurden wegen ihres Berufs oder ihrer Themen gezielt ermordet.
Quelle: kress, dpa

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