Andreas Arntzen hat die Ergebnisse des Wort & Bild Verlags gesteigert und investiert gezielt in Zusatzgeschäfte und das Digitale. Was er beim Umbau des Traditionshauses gelernt hat.
Dekoder hat es sich zum Ziel gesetzt, russischen und belarussischen Journalismus in den deutschsprachigen Raum zu vermitteln und an der Akzeptanz der unterschiedlichen Sichtweisen mitzuarbeiten - eine Aufgabe, die in Zeiten des Angriffskriegs auf die Ukraine sicher nicht leichter wurde, aber umso mehr weiter wichtig ist. Dennoch zieht sich Kutscher nun zurück, wie sie in einer Rundmail an Dekoder-Leser "in eigener Sache" schreibt.
"Was heißt es, Russland zu entschlüsseln? Das wurde ich sehr oft gefragt in den letzten sieben Jahren. Auf Dekoder heißt es, genau hinzuhören - auf den unabhängigen Diskurs, den wir ins Deutsche bringen. Und gleichzeitig, zu hinterfragen, zu kontextualisieren und einzuordnen - mittels Fakten und Expertise aus der Wissenschaft. Mit allzu einfachen Antworten geben wir uns auf Dekoder nicht zufrieden, auch unsere Leserinnen und Leser nicht", so Tamina Kutscher. "In sieben Jahren ging es auch darum diesen dekoder-Geist, den Martin Krohs dem Projekt eingehaucht hat, weiterzutragen: Es sind zahlreiche neue Formate entstanden, ein Buch (und ein zweites ist auf dem Weg), wir haben einen russischsprachigen Europa-dekoder und einen Belarus-dekoder aus der Taufe gehoben, ein ganzes dekoder-lab und viele unterschiedliche Specials. Zwei Grimme Online Awards und der Friedrich-Wilhelm-Fricke-Preis waren uns dabei wichtige Anerkennung und Ansporn."
Zur Person: Tamina Kutscher, eine Slawistin, fungierte seit 1. April 2016 als Dekoder-Chefredakteurin. Zuvor war sie sechs Jahre lang bei n-ost, dem Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung. Offenbar möchte sie in ähnlicher Richtung weitermachen.
"Im Moment blicke ich erwartungsfroh auf noch Unbekanntes", schreibt sie, "als Journalistin werde ich mich auf jeden Fall weiterhin mit Gesellschaft und Medien in Russland/Osteuropa beschäftigen."
Hintergrund: Dekoder wurde 2015 von Martin Krohs gegründet. Motto der Seite ist "Russland und Belarus entschlüsseln". Das Angebot verbindet russischen und belarussischen Journalismus in deutscher Übersetzung mit kontextualisierenden Beiträgen europäischer Wissenschaftler.
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