Döpfner hatte im dpa-Interview davon gesprochen, dass Springer ein "außergewöhnlich erfolgreiches Jahr" hinter sich habe. Gleichzeitig hatte er auch eine Zukunft des Konzerns ohne Printprodukte angekündigt und angedeutet, dass man sich bei diesem Umbau auch von Mitarbeitern trennen werde (kress.de berichtete). Wie die FAZ schreibt, hat der "Welt"-Betriebsrat der Irritation der Belegschaft über diese Form der Kommunikation daraufhin in einem internen offenen Brief vom Mittwoch Ausdruck verliehen.
In dem Schreiben, das der FAZ vorliegt, heißt es an Döpfner gerichtet, dass "die meisten Deiner Angestellten seit vielen Jahren Reallohnverluste hinnehmen" müssten. Andeutungen einer "Digital only"-Zukunft und "vage Aussagen über die mögliche Trennung von Mitarbeitern" hätten für Verunsicherung gesorgt. Von diesen Interviewpassagen sei auch die Geschäftsführung "augenscheinlich überrascht" gewesen. Anstehende Kündigungen sollten den Angestellten "schon aus Gründen des Respekts" mitgeteilt werden, bevor man damit an die Öffentlichkeit gehe. Der Betriebsrat erinnerte den Springer-Chef der FAZ zufolge daran, dass die Mitarbeiter sein "wertvollstes Kapital" seien.
In seiner Antwort-E-Mail habe Döpfner dann zwischen dem Unternehmenswachstum des Springer-Konzerns und den trotz schwarzer Zahlen deutlich geringeren Erträgen der "Welt"-Gruppe differenziert. Der Konzern stehe vor großen Herausforderungen im digitalen Bereich - ein implizites Argument gegen die Forderung nach Gehaltserhöhungen. Zudem verteidigt sich Döpfner gegen den Vorwurf, intern nicht ausreichend kommuniziert zu haben, heißt es in der FAZ.

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