Kritiker hatten Klamroth angekreidet, er hätte den WDR früher informieren müssen. Manche zogen auch seine Unvoreingenommenheit als Moderator in Zweifel. Buhrow sagte in einer Sitzung des Rundfunkrats in Köln, ihn interessiere nur, ob jemand zwischen seinen privaten Überzeugungen und der Pflicht zur unabhängigen Berichterstattung unterscheiden könne. Mit wem die Protagonisten des WDR-Programms Tisch und Bett teilten, interessiere ihn dagegen nicht.
Wenn er sich die Sendung anschaue, die Klamroth am Montagabend zum Thema Klimakrise moderiert habe, stelle er fest, dass er diesem professionellen Anspruch voll gerecht geworden sei. Der Hashtag #Klamroth trendet auf Twitter seit der "Hart aber fair"-Sendung am Montagabend - d.h. er ist eines der meistdiskutierten Themen beim Kurznachrichtendienst.
Auch Medienprofis schalten sich in die Diskussion ein. So kommentiert Carsten Fiedler, Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeiger: " So langsam wird es peinlich, WDR ... und bedenklich. Der WDR wusste schon vor Verragabschluss mit Moderator Louis Klamroth von dessen Beziehung zur Klimaaktivisten Luisa Neubauer."
Fernsehdirektor Jörg Schönenborn führte bei der Sitzung des Rundfunkrats aus, bei der Suche nach einem Nachfolger für den langjährigen "Hart aber fair"-Moderator Frank Plasberg habe es im Frühjahr und Frühsommer vergangenen Jahres einen intensiven Auswahlprozess gegeben. Mitte August habe der WDR dann die Entscheidung für Klamroth bekannt gegeben. Ende August sei Klamroth auf den WDR zugekommen und habe ihn über seine Beziehung zu Luisa Neubauer informiert. Die Vertragsgespräche mit ihm seien erst Ende des Jahres abgeschlossen worden. Aus Gründen der Transparenz sei es Klamroth selbst wichtig gewesen, seine bis zu dieser Zeit nicht bekannte Beziehung selbst öffentlich zu machen.
Schönenborn betont weiter: "In der Abwägung haben wir uns für den erfolgreichsten Moderator seiner Generation entschieden."
Zur Person: Der aus Hamburg stammende Louis Klamroth moderierte unter anderem die Polit-Talkshow "Klamroths Konter" bei ntv, für die er 2018 den Deutschen Fernsehpreis gewann. Im vergangenen Jahr machte er mit der "ProSieben-Bundestagswahl-Show" auf sich aufmerksam. Darüber hinaus produzierte Klamroth mit "Für & Wider" einen Wahl-Talk für das ZDF und führte als Reporter durch die ZDF-Dokumentation "Die Wahrheit übers Erben".
Quellen: kress, dpa

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