„Impulse“ gibt seinen Mitarbeitern ungewöhnlich viele Freiheiten. Chefredakteurin Nicole Basel sagt, wie sie den Rahmen dafür schafft und wo die Grenzen liegen.
"Nachdem ich mir so viele Sachen anhören musste, vor allem im letzten Jahr, möchte ich jetzt auch einmal Stellung beziehen, liebe Zuschauer", sagte die 49-jährige Klum zu Beginn der neuen Staffel am Donnerstagabend. Dazu wurden Schlagzeilen von kritischen Medienberichten eingeblendet, die ein dogmatisches Schönheitsideal kritisieren oder der Show vorwerfen, sie schreibe sich nur zum Schein das Thema "Diversity", also körperliche Vielfalt, auf die Fahnen.
"Ich komme aus einer Zeit, in der die Branche noch ganz anders funktioniert hat", sagte Klum. Wer nicht in eine Größe 34 gepasst habe, habe nach Hause gehen können - das habe auch sie selbst oft getroffen. Dazu waren Interview-Ausschnitte aus ihrer Anfangszeit als Model zu sehen, in denen sie darüber spricht, für viele Jobs einfach zu kurvig zu sein.
Klum bestritt außerdem Vorwürfe, die Show sei nicht echt: "Wir sind eine Reality-Sendung und zeigen genau das, was passiert."
Dass die Teilnehmerinnen ihrer Show nur wenig essen dürften, sei Quatsch. "Am Set gibt es Catering und der Kühlschrank ist stets gefüllt", sagt sie. "Meine Models müssen nicht hungern."
Und manipuliert werde auch nicht: "Wir können eine Person nur so darstellen wie sie ist. Wir erschaffen also auch mit Hilfe des Bildschnittes keinen anderen Menschen", betont Klum und geht damit auch auf Vorwürfe der früheren Topmodel-Kandidatin Lijana Kaggwa ein, die im vergangenen Jahr - kurz vor dem Finale der Staffel von 2022 - in einem Youtube-Video unter anderem angegeben hatte, die Produktion nehme Einfluss darauf, wer auf dem Laufsteg stürze und creme darum einigen Kandidatinnen die Füße ein.
Klums rund zehnminütige Verteidigungsrede war nur bei der ersten TV-Ausstrahlung um 20.15 Uhr zu sehen - nicht im Stream und nicht bei der Wiederholung der Sendung in der Nacht. "Manche Dinge wiederholen sich nicht im Leben. Und für andere ist 20.15 Uhr auf ProSieben die beste Zeit", sagte Sender-Sprecher Christoph Körfer.
Hintergrund: Im Schnitt 1,73 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am Donnerstagabend den Auftakt der 18. Staffel. Das entsprach im Gesamtpublikum einem Marktanteil von 7,3 Prozent ab 20.15 Uhr. Vor einem Jahr schauten den Auftakt noch etwa 300 000 mehr, vor zwei Jahren sogar etwa 600 000.
ProSieben zeigte sich dennoch zufrieden, da der Marktanteil in der als wichtig erachteten Zielgruppe der jungen Zuschauerinnen und Zuschauer - 14 bis 49 Jahre alt - "wunderbare 19,9 Prozent" betragen habe, teilte der Privatsender in Unterföhring bei München mit.
Die sogenannte Netto-Reichweite ab drei Jahren habe bei 4,94 Millionen Zuschauern gelegen. Damit ist die Zahl der Leute gemeint, die mindestens einmal kurz reingeschaltet haben.
Quellen: dpa, kress
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