RTL Deutschland konzentriert sich bekanntlich künftig auf die Kernmarken, die insgesamt etwa 70 Prozent der heutigen Publishing-Umsätze ausmachten, wie das Bertelsmann-Unternehmen den drastischen Schritt vor einigen Wochen begründete. Stern, Geo, Capital und Stern Crime werden "aufgrund der großen Synergien mit den RTL-TV-Redaktionen" künftig in der RTL News GmbH geführt.
Bertelsmann- und RTL-Lenker Thomas Rabe hatte angekündigt, dass 80 Millionen Euro in die Transformatione und den Ausbau des Publishing-Geschäfts investiert werden sollen, insbesondere digitale Bezahlinhalte sowie digitale Bezahlinhalte sollen profitieren. 30 Millionen Euro hat Rabe allein für stern+ veranschlagt. "stern+ soll als Bezahlangebot starker Marken mit komplementären Inhalten im Verbund von stern, GEO, Capital und stern Crime 'massiv ausgebaut"'werden", hieß es.
Wie Lisa Priller-Gebhardt an diesem Dienstag in der Süddeutschen Zeitung berichtet, sei das die größte Investition, die beim Stern je getätigt wurde. 40 neue Stellen sollen geschaffen werden.
stern, GEO, Capital und stern Crime liegen im Verantwortungsbereich von Gregor Peter Schmitz, der vor gut einem Jahr von der Augsburger Allgemeinen als Vorsitzender der Chefredaktion zum stern wechselte.
"Schmitz hat einen klaren Arbeitsauftrag: Er muss innerhalb der kommenden zwei Jahre zu den 34 000 Stern-Plus-Abonnenten 100 000 neue gewinnen, so hat es Bertelsmann-Chef Rabe selbst verkündet. Ein ambitioniertes Ziel. Zu ambitioniert?", schreibt Priller-Gebhardt in der SZ. Sie hört in der Redaktion, dass es Überlegungen gibt, einen Newsticker des Senders n-tv bei stern.de zu integrieren. Und ob sich andere Inhalte der Nachrichtenseite in bezahlpflichtige Stern-Plus-Angebote ummünzen lassen.
Es soll nach SZ-Informationen auch eine größere Neuausrichtung geben beim Stern geben: So könnte sich der gedruckte Stern künftig aus Stern-Plus-Geschichten speisen, die zuerst online erschienen sind. Zur neuen Strategie soll auch gehören, die Trennung der Redaktionen von stern.de und des gedruckten Heftes aufzuheben. "Aus Hamburg ist zu hören, dass alle Inhalte künftig von einer großen Redaktion erstellt werden, in der nur noch Menschen mit Digitalkompetenz arbeiten sollen. Diese Fusion ist in den meisten anderen Medienhäusern vor Jahren vollzogen worden", heißt es in der SZ, die auf Axel Springer verweist, wo innerhalb von drei Jahren 100 Millionen Euro bei Welt und Bild eingespart werden sollen (kress.de berichtete).
Die Chefredaktion des Stern möchte sich der SZ zufolge zu einem späteren Zeitpunkt zur weiteren Ausrichtung der Marke offiziell äußern.

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