„Impulse“ gibt seinen Mitarbeitern ungewöhnlich viele Freiheiten. Chefredakteurin Nicole Basel sagt, wie sie den Rahmen dafür schafft und wo die Grenzen liegen.
Seit 1961 ist die RTV media group mit Hauptsitz in Nürnberg ein Partner für Medienhäuser wie Stern, Bild, SZ, Tagesspiegel und Werbekunden. Die Mediengruppe gibt u.a. die TV-Kombi "rtv Plus" mit rund 4,1 Millionen Lesern (Verlagsangabe) und das Landmagazin-Bestseller "Land & Leute" mit einer Auflage von 1,3 Millionen Exemplaren (IVW IV/2022) heraus. Als Teil des Bertelsmann-Konzerns ist die RTV Media Group bei der Bertelsmann Printing Group angesiedelt.
Diese Ära endet nun. "Die RTV Media Group GmbH schließt zum 31. Dezember 2023, das Supplement RTV wird zum gleichen Zeitpunkt eingestellt", bestätigt ein Sprecher von Bertelsmann einen entsprechenden Bericht des Branchenmagazins Horizont. Betroffen seien insgesamt 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
So begründet Bertelsmann die Entscheidung:
"Einerseits die seit geraumer Zeit rückläufigen Werbeeinnahmen in den Print-Anzeige-Märkten und andererseits die extremen Preissteigerungen im Produktionsprozess. Letztere wurden und werden vor allem durch die stark angestiegenen Materialkosten, insbesondere bei Papier, die sehr hohen Energiepreise, die steigenden Personal- und Transportkosten sowie die hohe Inflation verursacht. In Summe befindet sich die Gruppe in einer nachhaltigen Verlustsituation. Und da es mittelfristig keine Aussicht gibt, dass sich diese Situation grundlegend ändert, mussten wir handeln und haben die Entscheidung getroffen, die Geschäftsaktivitäten zum 31. Dezember 2023 einzustellen."
Roland Pimpl kommentiert in seinem Horizont-Artikel über das Aus der RTV Media Group: "Bei der Begründung nicht genannt werden die offensichtliche strategische Unlust von Bertelsmann aufs (auch digitale) Magazingeschäft sowie mögliche Management- und Vermarktungsfehler oder Versäumnisse - denn die Umfeldbedingungen gelten für alle anderen Verlage ebenso."
Hintergrund: Bertelsmann hatte zuletzt beim Hamburger Verlagshaus G+J drastische Entscheidungen getroffen. Zahlreiche Titel werden eingestellt, weitere verkauft. Nur die großen Marken, die für einen Großteil des Umsatzes sorgen, will das Unternehmen weiterführen.
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