„Impulse“ gibt seinen Mitarbeitern ungewöhnlich viele Freiheiten. Chefredakteurin Nicole Basel sagt, wie sie den Rahmen dafür schafft und wo die Grenzen liegen.
Wie Aurelie von Blazekovic in der Süddeutschen Zeitung berichtet, ist der gesamten Grafikabteilung des People-Magazins Bunte gekündigt worden. 14 Angestellte seien betroffen. Für sie werden "derzeit möglichst sozialverträgliche Lösungen erarbeitet", wie ein Sprecher von Hubert Burda Media zur SZ sagte. Zum 1. Mai soll das Bunte-Grafikteam freigestellt werden.
Laut SZ soll die Grafikarbeiten in der Bunten künftig die externe Agentur Storyboard übernehmen, die auch schon für die Burda-Marken Freundin und ADAC Motorwelt im Einsatz ist.
Zuvor hatte bereits das Burda-Nachrichtenmagazin Focus angekündigt, dass es einen größeren Umbau in der Redaktion gibt. Die Grafik, die Bildredaktion und das Wirtschaftsressort ziehen von Berlin nach München . Von den 50 Focus-Mitarbeitern sind nach SZ-Angaben 20 betroffen. "Sie machen kurioserweise nun den Zurück-Umzug: Erst vor sieben Jahren war die gesamte Redaktion von München nach Berlin beordert worden", bemerkt Aurelie von Blazekovic in der SZ.
Verbunden mit der Neuaufstellung sollen die beiden Redaktionen von Focus und Focus Money im Bereich des Wirtschaftsjournalismus enger zusammenarbeiten und außerdem Synergien in Herstellung und Produktion nutzen, hatte Burda bereits bei der Verkündung der neuen Focus-Doppelspitze um Franziska Reich und Georg Meck mitgeteilt (kress.de berichtete).
Die SZ fragt nun wegen des "Synergie"-Worts, ob weitere Kündigungen bei Burda anstünden. Dazu teilt die Mediengruppe mit: "Es gibt keine konkreten Planungen." Man überprüfe die Strukturen kontinuierlich, um die Wirtschaftlichkeit des Verlags zu gewährleisten.
Die Auflösung der Grafikabteilung bei der Bunten habe man bei Burda wie üblicherweise bei "Entscheidungen des Managements zu Umstrukturierungen", so ein Sprecher gegenüber der Süddeutschen, "sorgfältig abgewogen", sie würde keinem der Entscheiderinnen und Entscheidern leicht fallen.
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Die SZ zitiert aus einem Brief des Gesamtbetriebsrats an die Burda-Geschäftsführung, der schon ein paar Wochen alt sei. In ihm heißt es demnach, man sei "zunehmend besorgt", habe "Sparrunden ertragen, unter Outsourcing gelitten und Personalabbau hinnehmen müssen", unter anderem die Schlussredaktionen seien abgeschafft worden. Nun fehle die Fantasie, heißt es im Brief, "mit Enthusiasmus in eine neue Runde fragwürdiger, von kurzfristigem betriebswirtschaftlichem Kalkül getriebenen Entscheidungen zu gehen".
Paul Eschenhagen vom Deutschen Journalistenverband sagt auf Anfrage der SZ: "Dieser Umgang mit den Mitarbeitenden ist ein Armutszeugnis für die Führungsetage bei Burda. Anscheinend weiß man dort selbst nicht genau, was man will". Der erneute Umzug beim Focus zurück nach München dürfe auf keinen Fall dazu genutzt werden, redaktionelle Arbeitsplätze abzubauen, betont Eschenhagen.
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